Konjunktur

US-Wirtschaft wächst stärker als angenommen

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Das Bruttoinlandsprodukt legte von Januar bis März auf das Jahr hochgerechnet um 1,3 Prozent zu, wie das Handelsministerium  mitteilte. Getragen wurde das Wachstum vor allem vom privaten Konsum.

Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal etwas stärker gewachsen als bislang angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt legte von Januar bis März auf das Jahr hochgerechnet um 1,3 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Das Wachstum hat sich damit halbiert: Im vorangegangenen vierten Quartal 2022 reichte es noch zu plus 2,6 Prozent.

Eine erste Schätzung von Ende April hatte ein Plus von 1,1 Prozent ergeben. Getragen wurde das Wachstum vor allem vom privaten Konsum: Dieser legte um 3,8 Prozent zu. Auch die Exporte legten spürbar zu, während die Investitionen abnahmen. Der weltgrößten Volkswirtschaft bleibt damit eine Rezession bislang erspart.

Umfeld trübt sich stark ein

Allerdings hat sich das Umfeld stark eingetrübt. So haben die Banken ihre Bedingungen für die Kreditvergabe nach den jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten infolge der Pleite der Silicon Valley Bank verschärft. Das erhöht im Zusammenspiel mit den starken Zinserhöhungen der US-Notenbank die Gefahr eines Abschwungs in der zweiten Jahreshälfte. Die Fed hat ihren Leitzins seit März 2022 von nahezu null auf 5,00 bis 5,25 Prozent angehoben, was Kredite teurer macht.

Gefahr droht der Konjunktur außerdem durch den anhaltenden Schuldenstreit in den USA. Ohne eine baldige Einigung zwischen Regierung und oppositionellen Republiker über eine Anhebung der Schuldenobergrenze könnte die weltgrößte Volkswirtschaft ihre Top-Bonitätsnote "AAA" verlieren, drohte die Ratingagentur Fitch. Ein Scheitern der Verhandlungen wäre "ein negatives Signal für die allgemeine Regierungsführung und die Bereitschaft der USA, ihren Verpflichtungen rechtzeitig nachzukommen". Nach Angaben der Unterhändler des Präsidenten Joe Biden und des US-Kongresses gab es zuletzt Fortschritte bei den Verhandlungen. Allerdings müsste eine Einigung noch vom Parlament, in dem Demokraten und Republikaner jeweils eine Kammer mit knapper Mehrheit kontrollieren, abgesegnet werden.

(Reuters)

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