Basketball

3x3 - Wurfspektakel auf dem Rathausplatz

(c) Milad Payami/Fiba
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Schneller, cooler, besser: Die Trendsportart 3x3-Basketball fasziniert, jetzt ruft die WM in Wien, dort warten sogar Tickets für die Sommerspiele und Olympia in Paris 2024. Martin Trmal will für Österreich punkten.

Wien nennt sich gern Sportstadt. Das stimmt keineswegs beim Blick auf die Güte der Infrastruktur, trifft aber bei genauerer Betrachtung der heurigen Events schon zu. Marathon, Padel-Tennis, Tennis in der Stadthalle, Beachvolleyball-EM auf der Donauinsel, die am 30. Mai anhebende 3x3-Basketball-WM auf dem Rathausplatz: man bewegt sich ja doch noch nebst Fußball, Eishockey, Handball, Hockey oder im Hobbybereich als Läufer, Radfahrer u. a. Gibt es eine Tribüne, mit Show, Wirbel, VIP und Live-TV, ist gar größeres Aufsehen garantiert – auf dieses Wiener Geschick setzt jetzt auch der Basketball-Weltverband Fiba.

Der ÖBV, ihm steht Gerald Martens als Präsident vor, zog die 3x3-WM, sie wird als „urbanes, populäres Sportfestival“ vermarktet, an Land. Basketball ist an sich eine Weltsportart, gedeiht in Österreich jedoch seit jeher bloß als Randsport. Streetball hingegen, jetzt 3x3, gilt als die Zukunft.

Finne

Bei Diskussionen über Österreichs Liga, im Finale stehen sich Wien und Gmunden gegenüber, foulen sich die Geister. Über den steil aufstrebenden 3x3-Ableger, den seit 2020 auch das pingelig auf TV- und Marketingquoten achtende Internationale Olympische Komitee im Programm hat, ist sich die Szene einig: Er ist ein Hit.

Genetik einer Korbfamilie

Was ist 3x3? Es läuft, no na, mit jeweils drei Spielern ab, hat kürzere Angriffe (à zwölf Sekunden), riskantere Würfe auf einen Korb. Wer zuerst 21 Zähler hat, hat gewonnen. Dazu dröhnt DJ-Music, gibt es fixe Werbepausen. Und, das ist der herausragende Aspekt: Österreich, in Form des Team Vienna, ist auf der World Tour erfolgreich.

Seit 20 Jahren ist Martin Trmal eng mit Basketball verbunden. Wobei, seine Wiege war eigentlich schon ein Korb. Der Sohn von Basketball-Ikone Heinz Gaisrucker und Gabi Trmal hat auch noch drei Brüder, die dieser Sportart ebenso verfallen sind wie der genetisch vererbten Liebe zu US-Autos (Cadillac).

Mit Nico Kaltenbrunner, Filip Krämer (2,01 m), Matthias Linortner und Quincy Diggs zieht er im Team Vienna auf der World Tour seine Runden. Man gewann 2022 das Masters in Paris, kreuzte bei Events in Saudiarabien, Frankreich, Japan oder Südkorea im Spitzenfeld auf. „3x3 ist eine tolle neue Sportart“, erzählt der 1,90 Meter große Trmal, den sie „MerMax“ rufen und der durch präzise Würfe glänzt. Er verweist auf die Wurzeln zu „Käfig“-Partien mit Parkbeleuchtung. 3x3 sei attraktiv, kurz, knackig, mit System, überzeuge in Variation – und alles ist wie auf einer Showbühne hell ausgeleuchtet. „Treffen musst dann halt“, wirft er trocken ein.

Von Wien nach Paris

Trmal, der im Herbst wie manch Teamkollege zum Heeressport (HSZ) könnte, schien zufrieden. Bei der WM – am Start sind jeweils 20 Teams und Österreich trifft ab 31. Mai in Gruppe B auf Slowenien, Australien, Lettland und die USA – wartet sozusagen die Reifeprüfung. Druck, Erwartungshaltung und Heimkulisse (3000 Zuschauer) wolle man ausblenden, sagt Trmal, der eine HTL absolviert hat und jetzt seine dritte 3x3-Saison unter die Beine nimmt.

Fiba

Neo-Teamchef Milan Isakov verlange tunlichst Konzentration, „brachte Ideen ins Spiel“, in Serbien und St. Pölten warf man sich auf das Event ein. Erwartungen seien das eine, der eigentliche Wurf dann das anderes. Trmal sagt, man wolle „natürlich etwas reißen“. Aber was? Damit ging er sehr vorsichtig um, er verriet es nicht.

Auf die Top drei bei Frauen und Männern wartet neben Edelmetall jedenfalls ein hoher Bonus: das Olympiaticket für Paris 2024.

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