Leitartikel

Die unerträgliche Resignation der heimischen Inflationsbekämpfer

Wirtschaftsminister Martin Kocher, Vizekanzler Werner Kogler und Bundeskanzler Karl Nehammer (v.l.n.r.). Das wirklich große Problem Österreichs ist der anhaltende Unwillen der Regierung, sich mit der Inflation ernsthaft auseinanderzusetzen.IMAGO/SEPA.Media
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Wenn die Regierung weiter untätig bleibt, schlittert Österreich in ein standort- und wohlstandsgefährdendes Inflationsdilemma, Zeit zu handeln!

Wir wissen jetzt: Österreich hat nicht nur die höchste Inflationsrate Westeuropas, es wird diese zweifelhafte Topposition heuer sogar noch ausbauen: Während die Teuerung überall sonst recht deutlich sinkt, bleibt sie in Österreich auf sehr hohem Niveau. Der IWF prophezeit dem Euroraum insgesamt eine Verringerung der Teuerungsrate von 8,4 auf 5,6 Prozent, während sie in Österreich nur leicht von 8,6 auf 8,2 Prozent sinken dürfte. Tritt das ein, dann liegt die Geschwindigkeit der Teuerung um erschreckende 46 Prozent über dem Euroschnitt.

Ein recht hoher Anteil der Inflation ist also hausgemacht. Denn die grundlegenden Inflationsursachen – EZB-Geldmengenausweitung, unsichere Energieversorgung durch den Ukraine-Krieg, gerissene Lieferketten durch Corona und deren hierzulande Gierflation genannte Ausnutzung durch Unternehmen etc. – wirken in anderen Ländern ja auch. Was uns vom Rest Westeuropas und den USA unterscheidet, ist ganz offenbar eine deutlich schlechtere Performance bei der Bekämpfung dieser Phänomene.

Bei vielen Politikern und auch einigen Ökonomen klingt zudem immer öfter eine ausgeprägte Kismet-Mentalität durch: Kann man nix machen! Wird schon vorbeigehen! Schuld sind die anderen!

Warum steckt man den Kopf in den Sand?


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