Konzertkritik

Musikverein: Sobald Don Juan Walzer tanzt, ist die Welt in Ordnung

Die Symphoniker mit Julian Rachlin und Ádám Fischer.

Nur wenige Tage, nachdem Iván Fischer hier an der Spitze seines Budapest Festival Orchestra zu Gast war, präsentierte sich nun auch sein wenig älterer Bruder, Ádám Fischer, im Musikverein. Und zwar mit den Wiener Symphonikern, die immer noch auf der langen Suche nach einem Chefdirigenten sind. Vor allem der zweite Teil des Konzerts hinterließ großen Eindruck. Bei Richard Strauss' von sprühend-jugendlichem Elan erfülltem „Don Juan“ und in der Walzerfolge aus dem „Rosenkavalier“ war überschäumende Musizierfreude Trumpf. Fischer führte das sich von seiner besten Seite zeigende Orchester fulminant von Höhepunkt zu Höhepunkt, aber vergaß dabei nie auf subtile Töne. Exemplarisch in den mit Delikatesse hingezauberten Walzern. Das macht Fischer so schnell keiner nach, vor allem auch idiomatisch.

Ob man nicht ausschließlich Richard Strauss hätte spielen sollen? Etwa Raritäten wie das „Festliche Präludium“ oder das Violinkonzert? Stattdessen entschied man sich im ersten Teil für das Brahms-Violinkonzert, ein Werk, das Julian Rachlin schon vor Jahren unter Mariss Jansons in München überzeugend eingespielt hat. Damals zog man an einem interpretatorischen Strang. Das war diesmal erst im Schlusssatz der Fall.

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