Interview

Wie Angela Kirchschlager Haydn lieben lernte

Niklas Schnaubelt
  • Drucken

Die Sängerin hat als Juryvorsitzende eines Wettbewerbs in Rohrau auch das Lied neu für sich entdeckt.

Die Presse: Sie sind die Juryvorsitzende beim Joseph- und Michael-Haydn-Liedwettbewerb in Rohrau. Haydn und Lied: Das klingt leider nach einem Orchideen-Thema. Das Lied hat es schwer im Klassikbetrieb – und Haydn ist zwar ein ganz großer Name, aber er kommt in den Programmen selten vor.

Angelika Kirchschlager: Das stimmt leider. Haydn, das war für mich immer der, dessen Sonaten ich spielen musste, als ich Klavier gelernt habe. Und ich habe immer die anderen beneidet, die Chopin oder Mozart spielen durften. Ich war nicht gut genug, musste Haydn spielen – und das war so langweilig, wie ich das gespielt habe! Ich war immer erstaunt, wenn mir ein Dirigent wie Simon Rattle erklärt hat, dass er Haydn sogar lieber mag als Mozart. Mir ist erst durch diesen Wettbewerb der Knopf aufgegangen. Als ich gesehen habe, was die Jungen aus dieser Musikherausholen, wie enthusiastisch sie sich ihr widmen, wie sie durch diese Begeisterung wirklich lebendig wird. Abgesehen davon, dass es genau diese Musik ist, die sich ein Sänger immer wieder vornehmen sollte.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.