Interview

Österreichs oberster Schuldenmanager: „Ein Staat hat nicht das Ziel, gar keine Schulden zu haben“

Markus Stix
Der OeBFA-Chef, Markus Stix, plant 2023 eine Neuverschuldung von 17 Milliarden Euro. Stix erklärt, warum Österreich bei Anleihen in Konkurrenz zu anderen Staaten steht.(c) Die Presse/Clemens Fabry (Clemens Fabry)
  • Drucken

In den vergangenen drei Jahren hat der Bund so viele Schulden gemacht wie in den zwölf Jahren zuvor. Wie der Staat sich das leisten kann und warum man der nächsten Generation, Schulden hinterlassen darf, erzählt Markus Stix, der Chef der Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA).

Die Presse: Die OeBFA ist die Schuldenmanagerin der Republik. Wie lang wird der Staat denn noch in der Lage sein, seine Schulden zu bezahlen?

Markus Stix: Österreich gilt als sehr zuverlässiger und nachhaltiger Staat. Im internationalen Vergleich wird Österreich sehr lang in der Lage sein, seine Schulden zurückzuzahlen.


Aber die Bruttoschuldenquote liegt bei 78 Prozent des BIPs. Theoretisch müsste Österreich allein ein Dreivierteljahr wirtschaften, nur um seine Schulden zu begleichen.

Die Wirtschaftsleistung von einem Jahr liegt bei ca. 450 Milliarden Euro. Theoretisch könnte man davon alle Schulden zurückzahlen, die sich in der Zeit angehäuft haben. Das geht natürlich nicht, denn die gesamte Wirtschaftsleistung steht dem Staat nicht allein zur Verfügung. Aber ein Staat hat in der Regel auch nicht das Ziel, gar keine Schulden zu haben.


Wie hoch sind die Schulden?


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.