Kunststoff

Die Eroberung des Planeten durch Mikroplastik

MISTPLATZ
Plastik ist in den letzten Winkel der Erde vorgedrungen und passiert die Blut-Hirn-Schranke. Bis 2024 will die UNO dem Grenzen setzen.(c) PEROUTKA Guenther / WB (PEROUTKA Guenther / WB)
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In der kommenden Woche startet mit einer UN-Konferenz die erste von vier geplanten Runden, um das Mikroplastik-Problem zu lösen. Boykottversuche der Verhandlungen sind vorgezeichnet.

Die Zeit der schönen Worte ist vorbei: Im Februar des Vorjahres waren die Beteuerungen noch lautstark und vergleichsweise einhellig: „Gemeinsam muss etwas gegen die Flut von Plastikmüll unternommen werden.“ Ab kommendem Montag wird es ernst.

Denn dann treffen einander die Delegationen unter der Schirmherrschaft des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) – mit dem Ziel, bis 2024 einen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag zu entwerfen, mit dem die Plastikflut eingebremst und in Bahnen gelenkt wird. Oder werden soll.

Die Plastik-Krise verschärft sich

Ob dies gelingen kann, darf bezweifelt werden. Denn bisher gibt es keine durchgehenden Anzeichen, die eine Entspannung vermuten ließen. Im Gegenteil: Das Problem mit den Kunststoffen verschärft sich. Die jährliche Plastikproduktion nimmt nach wie vor zu, sie hat sich zwischen den Jahren 2000 und 2019 auf 460 Millionen Tonnen verdoppelt. Bei derzeitigem Trend ist mit einer Verdreifachung auf 1,2 Milliarden Tonnen bis zum Jahr 2060 zu rechnen.

Produziert werden Kunststoffprodukte in erster Linie in Asien, Nordamerika und Europa. Das meiste des Plastiks wird im Verpackungssektor eingesetzt. Zwei Drittel sind kurzlebige Produkte. 2019 waren es 19,4 Millionen Tonnen Makroplastik, das in der Umwelt landete; die UNEP rechnet mit einer Verdoppelung bis 2060, sofern nicht gegengesteuert wird.

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