Die Vögel würden heuer Schäden in "ungeahntem Ausmaß" anrichten. Besonders auf junge Maispflanzen hätten es die Tiere abgesehen.
Viel Regen und wenig Sonne haben der Ölkürbis-Saat in der Steiermark in den vergangenen Wochen stark zugesetzt: Bis zu 50 Prozent der Keimlinge sind verfault oder von Schädlingen befallen. Nun stehen viele Landwirtinnen und Landwirte vor weiteren nicht erwarteten Problemen, diesmal kommen sie aber aus dem Tierreich: Schäden durch Krähen würden heuer "in einem ungeahnten Ausmaß auf den Äckern" verzeichnet, hieß es am Freitag seitens der Landwirtschaftskammer Steiermark.
Besonders auf junge Maispflanzen hätten es die Tiere abgesehen, weil es beim Kürbis wenig zu holen gebe. "Zum Teil säen die Landwirte ihren Mais bereits zum dritten Mal, und das trifft vor allem die bereits schwer geschädigten Kürbisbauern", so Pflanzenbauchef Arno Mayer. "Die Bauern versuchen die Krähen durch Vogelscheuchen und persönliche Anwesenheit zu vertreiben, was aber kaum eine Wirkung hat. Den nach wenigen Minuten beginnt das Spiel von vorne."
Vögel sollen mit Lautsprechern vertrieben werden
Die Landwirte greifen auch zu ungewöhnlichen Maßnahmen, um die Krähen zu vertreiben: Bernhard Gogg im Grazer Feld hat beispielsweise Lautsprecher, die mit Solarpaneelen betrieben werden, aufgestellt. Mit Akustik will er die Vögel vergrämen. Dennoch sehe er nur wenig Erträge, weil sich die Tiere auf seine Maisfelder nur so stürzen würden. In der Obersteiermark beschädigen die Tiere angeblich schwarmweise die frisch gewickelten Siloballen, die Futtervorräte für Rinder.
Schäden durch Krähen habe es in den vergangenen Jahren schon öfter gegeben, oft bis zur Millionen-Euro-Höhe. "Heuer dürften die Krähenschäden noch extremer werden", prognostizierte die Standesvertretung in ihrer Aussendung.
(APA)