Vertreter der SPÖ beziehen sich wieder ständig auf die Sozialdemokratie, ganz so, als müsste sie und nicht die handelnden Personen das Chaos beseitigen.
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Nicht zum ersten Mal nehmen Vertreter der SPÖ „die Sozialdemokratie“ quasi in Geiselhaft. Der burgenländische Landeshauptmann tut es, der Bürgermeister von Traiskirchen tut es – und alle anderen auch. Hans Peter Doskozil will, dass die Sozialdemokratie wieder Wahlen gewinnt, Andreas Babler will, dass sie sich um die Menschen kümmert.
Sie sagen nicht „ich“, sagen nicht „wir“ – gliedern ihre Aufgaben gewissermaßen aus. Da ist man schon versucht zu fragen: Was kann die Sozialdemokratie dafür? Für das Chaos, für die Befindlichkeiten, die Eitelkeiten, die Tricks und den unerwarteten Hahnenkampf zwischen dem Burgenländer und dem Niederösterreicher? Unerwartet deshalb, weil sich der „Obere“, der Landeshauptmann, in dem „Unteren“, dem Bürgermeister, getäuscht und die Situation völlig falsch eingeschätzt hat, was nicht gerade eine Empfehlung für wichtigere Entscheidungen als bundesweiter Spitzenpolitiker zu werten ist.