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Blitze brachten Leben und Wegeners Gespür für Schnee

Naturgewalt Blitz
Naturgewalt Blitzder Plankenauer/CL
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Die Klimanews diese Woche außerdem mit Wissen, wo der Wind weht, mit Ameisenhirnen und ungemütlichen Temperaturen.

Wichtig zu wissen, wo wann der Wind wehen wird

Neue Projekte schließen den Klimawandel in die Prognosen ein.

Um die globale Erwärmung zu bremsen, braucht es mehr Windkraft. Doch bisher fehlen Daten, wie sich der Klimawandel auf den Wind und somit auf die Windstromerzeugung auswirkt. Diese Lücke wollen Forschende von Geosphere Austria schließen.
In neuen Projekten kommt künstliche Intelligenz zum Einsatz, um Windfelder und Potenziale exakt vorherzusagen. Aus Daten zu Windrichtung, Windstärke und Luftschichten der Vergangenheit erstellen die Modelle Prognosen, wo wann Wind weht. In Österreich sind regionale Details entscheidend, bei all den Bergen, Tälern und Flüssen. Die IG Windkraft meldete diese Woche, dass der weltweite Windkraftausbau im Jahr 2022 hinter den Erwartungen lag. (vers)

 

Alte Dokumente: Alfred Wegeners Gespür für Schnee

Der Vergleich zeigt, dass moderne Klima-Rekronstruktionen klappen.

Alfred Wegener, der 1930 in Grönland starb, war Pionier der Polar- und Klimaforschung. Ein Team der Uni Graz entdeckte Hunderte bisher unerforschte Seiten aus Wegeners Grönland-Exkursionen. In Scientific Reports vergleicht die Gruppe um Jakob Abermann heutige Rekonstruktionen mit den Aufzeichnungen von damals.
Die Beschaffenheit von Schnee und Eis sowie das Wetter stimmten in Modell und Dokumenten überein. „Spannend ist, dass die Expeditionsjahre ab 1929 in eine außergewöhnlich warme Periode gefallen sind, aus der wir bis dato kaum Daten hatten“, sagt Abermann. Vergleiche mit heute sind relevant, da die Wetterverhältnisse in Grönland stets Auswirkungen auf das Klima in Europa haben. (vers)



Blitze bringen Energie: Stickoxide für frühes Leben

Die Theorie, wie das Leben auf Erden entstanden ist, enthält eine Ursuppe mit verfügbaren chemischen Elementen und Blitze als Energiebringer, um z. B. Phosphor für organische Moleküle zu aktivieren. Internationale Forschende mit dem Grazer Institut für Weltraumforschung (ÖAW) bieten in Nature Geoscience eine weitere These. Sie dreht sich um Stickstoff (N), den Hauptbestandteil der Luft, der auch in Molekülen des Lebens (DNA, RNA, Proteinen) wichtig ist. In Experimenten feuerten sie Blitze in Glaskolben mit Gasmischungen und Wasser. Tatsächlich schafften es die 50.000-Volt-Blitze, das reaktionsfaule N2 in Stickoxide zu wandeln. Solche könnten eine Nährstoffquelle für frühes Leben auf der Erde gewesen sein.

Ameisen bringen Ideen:
Ihr Hirn für die Forschung

Die schwarze Wegameise, Lasius niger, ist eine der häufigsten in Europa und Asien. In Südamerika dominieren Blattschneiderameisen (Atta sp.). Forschende um Christian W. Gruber der Med-Uni Wien entwickelten Methoden, um diesen Insekten in ihre winzigen Gehirne zu blicken (publiziert in PNAS Nexus). 3-D-Abbildungen und Hormonanalysen laufen parallel und bringen neue Erkenntnisse der Neurobiologie. Das Team will an den Ameisen, deren Hirn je nach Arbeitseinteilung variiert, nicht nur die Evolution von Sozialverhalten verstehen, sondern auch die Biochemie von Hormonsystemen, die im Menschen ähnlich sind, aufklären.

Hitze bringt Leiden: Es wird für Menschen ungemütlich

2,7° C wird die Klimaerwärmung 2100 betragen, wenn die Politik so weitermacht. Ein internationales Team mit Caroline Zimm vom IIASA in Laxenburg berichtet in Nature Sustainability, dass dann jeder dritte Mensch bei Temperaturen leben wird, die für menschliche Existenz unüblich sind. Schaffen wir die 1,5° C, beträfe dieses Los nur 14 % der Erdbevölkerung. Bei „unmenschlichen Temperaturen“ steigen Krankheiten und die Sterblichkeit. Außerdem gedeihen Nutztiere und Nutzpflanzen kaum mehr.


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