Haftentlassung

Iranischer Attentatsplaner aus Wien ist frei

Beim Gefangenenaustausch wurde der Ex-Diplomat Asadollah Assadi aus der belgischen Haft entlassen.

Brüssel/Wien. Lang hatten Belgien und der Iran darüber verhandelt. Jetzt haben beiden Länder einen Gefangenenaustausch durchgeführt. Teheran entließ den wegen angeblicher „Spionage“ verurteilten Belgier Olivier Vandecasteele aus dem Gefängnis. Im Gegenzug kam der iranische Diplomat Asadollah Assadi frei. Ein belgisches Gericht hatte den Iraner 2021 zu 20 Jahren Haft verurteilt – wegen der Planung eines Terroranschlags auf eine Veranstaltung der iranischen Opposition in Frankreich. Assadi war Dritter Botschaftsrat an Irans Vertretung in Wien gewesen. Von dort aus soll er auch das Attentat geplant haben.

Belgier als Druckmittel

Laut belgischem Geheimdienst war der 49-jährige Diplomat in Wien ein hochrangiger Mitarbeiter des iranischen Geheimdienstes. Er soll Sprengstoff und einen Zünder in Teheran besorgt und 2018 in einem Fast-Food-Lokal an ein iranischstämmiges Ehepaar mit belgischen Pässen weitergegeben haben. Sie wurden von europäischen Ermittlern beobachtet und auf dem Weg nach Frankreich festgenommen.

Ihr Ziel: eine Großkundgebung der Oppositionsplattform Nationaler Widerstandsrat Iran (NWRI) in der französischen Kleinstadt Villepinte nahe Paris 2018. Dort fanden sich nicht nur Tausende Exil-Iraner ein, sondern auch westliche Politstars – darunter der Trump-Vertraute Rudy Giuliani oder Frankreichs Ex-Außenminister Bernard Kouchner.

Teheran reagierte erbost auf die Verurteilung Assadis und versuchte seither, den Diplomaten freizubekommen. 2022 wurde im Iran der 42-jährige Belgier Vandecasteele verhaftet und zu 40 Jahren Gefängnis und 74 Peitschenhieben verurteilt. Teheran benutzte den Belgier als Druckmittel – mit Erfolg. (Reuters/red.)

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