Vor der Regionalwahl am Sonntag werden Manipulationsvorwürfe laut. Die Abstimmung gilt als Test für Regierung.
Madrid. „Wenn du, deine Frau und deine Familie wählen wollen, bringt mir eure Stimmzettel. Ich kaufe dir alle ab.“ Solche Nachrichten, mit der Briefwählern Geld und andere Vergünstigungen für ihre Stimmen angeboten wurden, zirkulieren seit Wochen in der spanischen Stadt Melilla. Der illegale Aufruf hatte Erfolg: Die Zahl der Briefwahlanträge explodierte: Nahezu 12.000 der 61.000 Wahlberechtigten in Melilla beantragten, die Stimme per Brief und nicht persönlich an der Wahlurne abzugeben.
Dieser Fall von Wahlschiebung in der spanischen Exklave Melilla scheint nur die Spitze des Eisberges zu sein. Der Fall weitete sich inzwischen zu einem nationalen Skandal aus, der Spaniens Kommunal- und Regionalwahlen an diesem Sonntag überschattet.