SPÖ

Bablers Pläne: Vermögenssteuern, kürzere Arbeitszeit und Verbot von Privatjets

In einem Punkt gibt es eine überraschende Einigkeit mit Bundeskanzler Karl Nehammer – wie dieser fordert Andreas Babler die Wiedereinführung der Zweckbindung bei der Wohnbauförderung.
In einem Punkt gibt es eine überraschende Einigkeit mit Bundeskanzler Karl Nehammer – wie dieser fordert Andreas Babler die Wiedereinführung der Zweckbindung bei der Wohnbauförderung.(c) Die Presse/Petra Winkler
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Arbeitszeitverkürzung, mehr Staat und höhere Steuern für Vermögende: Das sind die wirtschaftspolitischen Vorhaben von Andreas Babler. Was sie bedeuten würden. Und was Experten dazu sagen.

Ist er nun Marxist oder nicht? Dass Andreas Babler auf diese Frage innerhalb von wenigen Stunden sehr unterschiedlich antwortete, sorgte diese Woche für Irritationen. Im Endeffekt geht es hier wohl um die konkrete Definition. Klar ist jedoch, dass Babler die Lehren von Marx als „gute Brille, um auf die Welt zu schauen“, sieht, wie er unlängst in einem Interview gesagt hat. Das ist auch in seinem Programm zu sehen, in dem der Kandidat der Parteilinken auf 28 Seiten seine Pläne umreißt, sollte er die Führung der SPÖ und später eventuell Regierungsverantwortung erhalten.

Darin streift Babler vom Arbeitsmarkt über Inflationsbekämpfung und Wohnpolitik bis zum Thema Steuern und Kampf gegen den Klimawandel viele Bereiche mit Bezug zur Wirtschaft. Manche seiner Pläne hätten dabei durchaus drastische Auswirkungen, andere dürften eher für ideologische Diskussion sorgen.

Die 32-Stunden-Woche

Die Verkürzung der gesetzlichen Normalarbeitszeit von 40 auf 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich ist der Kernpunkt von Bablers Programm. Begründet wird dies mit einer Fortschreibung früherer sozialdemokratischer und sozialistischer Politik. Die im Jahr 1975 eingeführte 40-Stunden-Woche hätte aufgrund der gestiegenen Produktivität bereits seit den 1990er-Jahren weiter verkürzt werden müssen, heißt es in Bablers Programm.

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