Türkei-Wahl

Kılıçdaroğlu wirft staatlicher Behörde vor, seine Wahlkampf-SMS zu blockieren

Kemal Kılıçdaroğlu (li.) hofft auf eine Chance bei der Stichwahl in der Türkei am Sonntag.
Kemal Kılıçdaroğlu (li.) hofft auf eine Chance bei der Stichwahl in der Türkei am Sonntag.IMAGO/ZUMA Wire
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Die Kurzmitteilung sollte Anhänger auf ein Fernsehinterview des Erdogan-Herausforderers hinweisen. "Ich frage Dich, Erdoğan, willst Du nicht, dass ich in der Wahl antrete?“, schreibt Kılıçdaroğlu auf Twitter.

Der Herausforderer des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan hat der Regierung vorgeworfen, vor der Stichwahl am Sonntag seine Textnachrichten an die Wählerschaft der Opposition zu blockieren. Kemal Kılıçdaroğlu warf der türkischen Behörde für Informations- und Telekommunikationstechnologie BTK am Freitag vor, auf Anweisung Erdoğans gehandelt zu haben, um seiner Wahlkampagne zu schaden.

"Sie haben (sie) gesperrt, weil sie Angst vor uns haben", sagte der Kandidat der säkularen Opposition am späten Abend in einem Fernsehinterview. Kılıçdaroğlus Wahlkampfteam hatte zuvor mitgeteilt, massenhaft SMS verschickt zu haben, um die Anhänger auf das Fernsehinterview des Oppositionsführers hinzuweisen.

"Ich bin völlig im Dunkeln gelassen worden", erklärte Kılıçdaroğlu zudem im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Ich frage Dich, Erdoğan, willst Du nicht, dass ich in der Wahl antrete?"

Erbitterter Präsidentschaftswahlkampf

Die Behörde BTK veröffentlichte zunächst keine Stellungnahme. Die Vorwürfe des Oppositionskandidaten erfolgen während der letzten Tage des immer erbitterter geführten Präsidentschaftswahlkampfs.

Da in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am 14. Mai keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht hatte, kommt es am Sonntag zu einer Stichwahl zwischen Kılıçdaroğlu und Erdoğan. Erdoğan verfehlte in der ersten Runde die Mehrheit nur knapp - Kılıçdaroğlu lag rund fünf Prozentpunkte hinter ihm.

In die Stichwahl geht Erdoğan Umfragen zufolge nun als klarer Favorit. Er trat am Freitag im staatlichen Fernsehen auf und gab ein mehr als einstündiges Interview. Die Wahl gilt als die wichtigste seit Generationen.

(APA/dpa)

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