Marschflugkörper Taurus: Bekommt die Ukraine die Hightech-Waffe aus Deutschland?

Ein Bild von der Internationalen Messe für Verteidigung und Sicherheit in Madrid von einem Lenkflugkörper des schwedisch-deutschen Unternehmens Taurus mit der Bezeichnung KEPD 350.
Ein Bild von der Internationalen Messe für Verteidigung und Sicherheit in Madrid von einem Lenkflugkörper des schwedisch-deutschen Unternehmens Taurus mit der Bezeichnung KEPD 350.APA/AFP/THOMAS COEX
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Die Ukraine hat Deutschland einem Medienbericht zufolge um Lieferung der Taurus-Raketen gebeten. Die Lenkwaffe unterfliegt Radar und kann so wirksam Ziele wie Kommandobunker oder Munitionsdepots zerstören.

Die Ukraine hat Deutschland einem Zeitungsbericht zufolge um die Lieferung des deutschen Marschflugkörpers vom Typ Taurus gebeten. Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtet, bestätigte das deutsche Verteidigungsministerium die Anfrage aus der Ukraine. Die Anfrage sei bereits vor einigen Tagen eingegangen, präzisierte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums dann am Samstag. Weitere Einzelheiten nennt sie nicht und lässt auch offen, ob Deutschland der Bitte nachkommen wird.

Ob der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij persönlich diese Bitte an den deutschen Kanzler Olaf Scholz (SPD) gerichtet hat, was Informationen der Zeitung nahelegten, wollte ein Sprecher der deutschen Bundesregierung der "FAS" zufolge nicht kommentieren. Laut dem Bericht hat Selenskij Scholz bei seinem Deutschland-Besuch Anfang Mai direkt darauf angesprochen.

Taurus-Marschflugkörper haben eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern. Sie werden von Kampfflugzeugen abgeworfen und finden ihre Ziele selbstständig. Der Lenkflugkörper kann Radar unterfliegen. Er gilt als wirksame Waffe gegen geschützte Ziele wie Kommandobunker oder Munitionsdepots.

Deutschland unterstützt Lieferung von F-16-Jets

Im Gespräch mit der "FAS" befürworteten die Außenpolitiker Roderich Kiesewetter (CDU) und Michael Roth (SPD), Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Deutschen Bundestag, dass Deutschland die Lieferungen von F-16-Kampfjets durch die USA an die Ukraine aktiv unterstützt, etwa durch Ausbildung. Kiesewetter sagte demnach, zur Bewaffnung der F-16 könne Berlin durch Taurus beitragen. Fachleute hätten ihm versichert, es sei keine "Raketenwissenschaft", den deutschen Marschflugkörper an die amerikanische F-16 anzupassen.

Roth und Kiesewetter begründeten ihre Forderung mit den erheblichen Verlusten der ukrainischen Luftwaffe seit dem Beginn der russischen Invasion. Die Zeitung beruft sich auf "US-amerikanische Angaben", nach denen die Ukraine schon zu Beginn dieses Jahres 60 ihrer 145 Kampfflugzeuge verloren hat.

(APA/AFP)

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