Bundesliga-Showdown

Bayern nach Herzschlagfinale doch noch deutscher Meister

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Mit einem Zittersieg und viel Schützenhilfe fangen die Münchner den Titelrivalen Borussia Dortmund noch ab.

Der FC Bayern hat den Kampf um den deutschen Fußball-Meistertitel auf dramatische Art und Weise für sich entschieden. Die Münchner gewannen am Samstag beim 1. FC Köln durch ein spätes Tor von Jamal Musiala mit 2:1 und profitierten von einem Patzer von Borussia Dortmund. Der BVB erreichte daheim gegen Mainz nur ein 2:2 und muss damit aufgrund der schlechteren Tordifferenz weiter auf die neunte Meisterschaft, die erste seit 2012, warten.

Für die Bayern war es der 33. Titel, der elfte in Folge. Union Berlin löste durch ein 1:0 gegen Werder Bremen das Champions-League-Ticket, neben Hertha (2:1 in Wolfsburg) steigt auch Schalke nach einem 2:4 bei RB Leipzig ab. Stuttgart muss in die Relegation, das 1:1 gegen Hoffenheim war zu wenig. Gerettet ist Bochum durch ein 3:0 gegen Leverkusen. Gladbach besiegte Augsburg 2:0.

Die Dortmunder produzierten vor Heimpublikum einen klassischen Selbstfaller. Nach zuletzt elf Heimsiegen in Folge wirkte die Aussicht auf den Meistertitel ganz offensichtlich lähmend. Die Mainzer hingegen spielten trotz zuvor vier Niederlagen en suite befreit auf. Das 1:0 für die Gäste köpfelte Andreas Hanche-Olsen nach einem Corner (15.), Onisiwo legte ebenfalls per Kopf nach (24.). Kurz davor war Sebastien Haller mit einem Elfmeter an Mainz-Goalie Gregor Kobel gescheitert (19.).

Auch in der zweiten Hälfte fanden die Dortmunder lange Zeit kein Rezept gegen Mainz und hatten in der 57. Minute großes Glück, als Onisiwo nur die Stange traf. Raphael Guerreiro ließ die Dortmunder noch einmal hoffen (69.), doch das 2:2 von Niklas Süle kam zu spät (96.).

Damit kam es in der deutschen Bundesliga erstmals seit 22 Jahren in der letzten Runde noch zu einem Führungswechsel. Damals wurden die Bayern Meister, weil Leverkusen in Unterhaching verlor. Diesmal nahmen die Münchner die Schützenhilfe von Mainz dankend an und gewannen in Köln 2:1. Die Führung für die Gäste gelang Kingsley Coman in der achten Minute mit einem sehenswerten Schlenzer, doch danach lieferte der Rekordchampion wie so oft in dieser Spielzeit eine enttäuschende Darbietung ab und wurde dafür in der 81. Minute bestraft.

Serge Gnabry verursachte einen Hand-Elfmeter, ÖFB-Teamspieler Dejan Ljubicic schnappte sich den Ball, verwandelte vom Punkt - und machte Dortmund so für wenige Minuten zum virtuellen Meister. Dann aber warfen die Bayern noch einmal alles nach vorne, und Musiala glückte kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit mit einem Flachschuss ins lange Eck das entscheidende Tor zum Meistertitel.

Ähnlich dramatisch ging es im Kampf gegen den Abstieg zu. Schalke verkaufte sich in Leipzig teuer und holte einen 0:2-Rückstand auf - Konrad Laimer hatte die Sachen in der zehnten Minute in Führung gebracht -, am Ende aber stand ein 2:4 und dadurch der Gang in die 2. Liga. Stuttgart fiel durch das 1:1 gegen Hoffenheim auf den Relegationsplatz zurück, weil Bochum auch dank eines Treffers von Kevin Stöger (86.) gegen Leverkusen mit 3:0 gewann.

Union Berlin durfte dank Rani Khediras Tor gegen Werder Bremen (81.) über Endrang vier und damit die erstmalige Champions-League-Teilnahme jubeln. Oliver Glasner holte in seinem letzten Heimspiel mit Eintracht Frankfurt nach 0:1-Rückstand noch einen 2:1-Erfolg gegen den SC Freiburg, der als Fünfter in der Europa League antritt.

(APA)

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