Mitgliederwahlen

Macht und Ohnmacht der Parteiapparate

SPOe: BEKANNTGABE 'ERGEBNIS DER MITGLIEDERBEFRAGUNG' / WAHLABSCHLUSSFEIER DES KANDIDATEN ANDREAS BABLER
SPOe: BEKANNTGABE 'ERGEBNIS DER MITGLIEDERBEFRAGUNG' / WAHLABSCHLUSSFEIER DES KANDIDATEN ANDREAS BABLER(c) APA/HELMUT FOHRINGER
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Die Parteielite gibt vor, die einfachen Mitglieder ziehen nach: Das spielt es nicht mehr. In Mitgliederwahlen reüssieren die Anti-Establishment-Kandidaten. Deren Macht stößt jedoch auch recht rasch an ihre Grenzen.

Mitgliederbefragungen sind bei den Parteien in. Vor allem Sozialdemokraten setzen bei ihrer Vorsitzwahl darauf. Labour hat es in Großbritannien 2015 getan, die SPD 2019, heuer zog die SPÖ nach. Gut schnitten vor allem jene Kandidaten ab, die nicht den Rückhalt des Parteiapparats und der Parteielite hinter sich hatten. In Großbritannien gewann der zuvor als Hinterbänkler verschmähte Jeremy Corbyn die Mitgliederwahl. In Österreich überraschte der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler.

Mit 31,5 Prozent lag Babler knapp vor der SPÖ-Vorsitzenden Pamela Rendi-Wagner (31,4), zu Burgenlands Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil (33,7) fehlte nicht mehr viel. Dabei hatte Babler keine rote Landespartei, geschweige denn die Bundespartei im Rücken. Anders als seine Konkurrenten konnte er im Wahlkampf nicht auf einen etablierten Organisationsapparat zurückgreifen, ebenso wenig auf das Parteiestablishment. Dieses hatte sich in weiten Teilen auf die Seite Rendi-Wagners geschlagen.

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