Zwei Prozent

Sollte die Europäische Zentralbank ihr Inflationsziel überdenken?

APA/AFP/POOL/KAI PFAFFENBACH
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Der Europäischen Zentralbank fliegen die Inflationsraten gerade um die Ohren. Erstmals in ihrer 25-jährigen Geschichte. Auch auf lange Sicht gibt es einige „Preistreiber“.

Wer Geburtstag hat, darf sich auch feiern lassen. Selbst in schwierigen Zeiten. Und so gab man sich bei der Europäischen Zentralbank (EZB) dieser Tage ein verfrühtes Stelldichein – mit Kuchen, versteht sich. Schließlich wird man nur einmal 25 Jahre alt. Am 1. Juni 1998 ins Leben gerufen, befindet sich eine der wichtigsten Institutionen des globalen Geldsystems gerade in so etwas wie einer Quarterlife Crisis. Nicht etwa, weil es der Zentralbank tatsächlich an Glaubwürdigkeit mangelt, sondern weil ihr die Inflationsraten erstmals seit Bestehen so richtig um die Ohren fliegen. Da können Christine Lagarde und ihre beiden Vorgänger Mario Draghi und Jean-Claude Trichet noch so viel lächeln. Tatsachen sind Tatsachen und sie haben in der Eurozone einen Siebener vor dem Komma.

Nach Jahren in denen die Inflation viel zu niedrig war, ist sie jetzt zu hoch und wird nach den Maßstäben der Geldpolitiker auch zu lang zu hoch bleiben. Weshalb man sich durchaus die Frage stellen kann, ob sich die EZB mit ihrem Zwei-Prozent-Bestreben überhaupt das richtige Ziel gesetzt hat. Vor allem da sie nur eine einzige Aufgabe hat: die Preisstabilität.

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