Benin

Die Terroristen im Naturschutzpark

Flüchtlinge aus den von brutalen Islamisten geplagten Gebieten im Norden des westafrikanischen Landes Benin.
Flüchtlinge aus den von brutalen Islamisten geplagten Gebieten im Norden des westafrikanischen Landes Benin. Ricardo Garcia Vilanova
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Benin ist das nächste westafrikanische Land, das radikale Islamisten ins Chaos stürzen wollen. Die Banden operieren von Naturschutzgebieten aus. Einigen Journalisten gewährte die Armee nun erstmals Zutritt. Eine Reportage.

Am Spätnachmittag nimmt eine Gruppe von sechs Waldelefanten – dunkler und kleiner als ihre Artgenossen aus der Savanne – ein gemütliches Bad am Rand eines riesigen Wasserlochs, das mit Seerosen und Schilf halb zugewachsen ist. Darunter zwei Jungtiere, die einander mit dem kühlen Wasser vollspritzen. Kein Elefant scheint Notiz von den Krokodilen zu nehmen, von denen nur die Spitzen der Schnauzen und die Augenhöcker aus der Wasseroberfläche ragen. Über allem schwebt das laute Gezwitscher unzähliger Vögel, die bunt durchs Bild flattern.

Es ist ein Idyll der Wildnis in der unberührten Weite des Nationalparks W im Norden Benins. Das Schutzgebiet ist Teil des W-Arly-Pendjari Komplexes (WAP), der sich über eine Fläche von 50.000 Quadratkilometern im Grenzgebiet von Benin, Burkina Faso und Niger erstreckt. Das größte Naturschutzgebiet Westafrikas war mit seinen Löwen, Geparden und Antilopen bisher ein beliebtes Ausflugsziel. Benin zählte jährlich 6000 Besucher in den Parks und plante Infrastruktur für weit mehr Touristen. Aber diese Pläne sind auf unabsehbare Zeit aufgeschoben. Denn seit zwei Jahren sind die faszinierenden Parks für Besucher gesperrt und niemand weiß, wann sie wieder offen sein werden. Grund dafür: Islamisten nützen die Wälder als Ausgangsort für Anschläge und Rückzugsgebiet.

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