Qualifikationsgruppe

Ried steht als Bundesliga-Absteiger fest

APA/ERWIN SCHERIAU
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Die Innviertler verabschieden sich nach drei Jahren wieder aus dem Oberhaus.

Der Abstieg ist besiegelt, die Rettung am letzten Spieltag nicht mehr möglich: Die SV Ried steht zum dritten Mal nach 2003 und 2017 als Absteiger aus der Fußball-Bundesliga fest. Den eigenen Ansprüchen hechelten die Innviertler in den vergangenen drei Saisonen seit dem Wiederaufstieg vergeblich hinterher. Unter Jung-Trainer Maximilian Senft, dem siebenten Trainer seit der Bundesliga-Rückkehr, folgt der Gang in Liga zwei.

Vier Siege in 31 Spielen lautet die abstiegswürdige Bilanz der Spielvereinigung, die ihre ehemalige Heimfestung Ried schon im Frühjahr des Vorjahres aufgeben musste. Seit Februar 2022 gelangen in der Liga nur zwei Heimsiege. Schon 2021/22 schaffte der zweifache Cupsieger (1998, 2011) den Klassenerhalt erst auf dem letzten Drücker nach nur einem Sieg in der Qualifikationsgruppe. Diesmal blieb das Happy End aus.

Alles andere als der direkte Wiederaufstieg als Ziel würde nun dennoch überraschen. Die jüngere Statistik allerdings gibt wenig Hoffnung. Keinem Club in Österreich gelang in den vergangenen 25 Jahren die sofortige Rückkehr in die Beletage. Selbst im zweiten Versuch schafften es nur drei Clubs (zweimal Wacker Innsbruck, Ried, und Mattersburg). Zuletzt brauchte Ried drei Anläufe. Schwächer ist die Konkurrenz in der 2. Liga seitdem wohl nicht geworden.

Dem Vernehmen nach sind die "Wikinger" aktuell wirtschaftlich so solide aufgestellt, dass ein ähnliches Schicksal ohne Schiffbruch durchgetaucht werden könnte. Die allermeisten Spielerverträge sind laut APA-Informationen auch in der 2. Liga gültig, der aktuell verletzte Abwehrchef Tin Plavotic, Mittelfeldspieler Michael Martin und Torhüter Samuel Sahin-Radlinger dürften am Transfermarkt die gefragtesten Spieler sein.

Die Funktionärsriege ist in der Region teils tief verwurzelt. Wolfgang Fiala (Sportvorstand) und Thomas Reifeltshammer (Sportdirektor) leiten die sportlichen Geschicke. Ob es diese Doppelspitze auch als Zweitligist braucht, wurde in den vergangenen Tagen in Lokalmedien diskutiert. Reifeltshammers Legendenstatus bekam durch einige Fehlgriffe (Kragl, Diawusie, Kronberger, Cosgun, Ungerath) am Transfermarkt Kratzer, wiewohl sich die Kritik der Fans zuletzt gegen das Präsidium um Club-Präsident Roland Daxl richtete.

Daxl, der nach dem Abstieg 2017 das Ruder als Geschäftsführer übernommen hat, blieb der in Ried bereits zuvor eingeübten Hire-and-Fire-Politik am Trainersektor treu. Der Kredit von Aufstiegstrainer Gerald Baumgartner war bis Dezember 2020 aufgebraucht, danach folgten Miron Muslic, Andreas Heraf, Christian Heinle, Robert Ibertsberger, wieder Heinle und Senft.

Unter dem 33-jährigen Senft gelang im Frühjahr in 13 Pflichtspielen nur ein Sieg. Eine funktionierende Achse, auf die er hätte bauen können, gab es nicht. Stefan Nutz fehlte nach seinem Kreuzbandriss als Einfädler an allen Ecken und Enden, Sahin-Radlinger zeitweise verletzt als Ruhepol, Seifedin Chabbi und Christoph Monschein stehen stellvertretend für die Torflaute im Sturm. Zwar kam offensiv zuletzt Bewegung rein, Siege feiern konnte die Spielvereinigung aber nicht.

(APA)

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