Nach Türkei-Wahl

"Mein lieber Bruder Erdoğan...": Glückwünsche von Putin, Orban und Co.

Anhänger von Erdoğan feiern auf den Straßen Istanbuls ihren Präsidenten.
Anhänger von Erdoğan feiern auf den Straßen Istanbuls ihren Präsidenten.REUTERS
  • Drucken

Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani gratulierte dem türkischen Staatschef bereits vor Bekanntgabe der offiziellen Wahlergebnisse zum Sieg. Glückwünsche gab es auch aus Libyen, von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und dem Kremlchef.

Es ist offiziell: Die Wahlbehörde hat am Sonntag nach der Stichwahl in der Türkei bestätigt: Recep Tayyip Erdoğan bleibt Präsident. Aus aller Welt gab es Glückwünsche für seine Wiederwahl. Als einer der ersten gratulierte Viktor Orban Erdoğan zum Sieg. Der ungarische Ministerpräsident twitterte von einem "unbestrittenen Wahlsieg". Zuvor hatten Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani und Libyens Ministerpräsident Abdul Hamid Dbaiba dem türkischen Staatschef bereits ihre Gratulationen ausgesprochen. "Mein lieber Bruder Recep Tayyip Erdoğan, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Sieg", schrieb das Staatsoberhaupt Katars auf Twitter. Auch Irans Präsident Ebrahim Raisi gratulierte Erdoğan.

Im weiteren Verlauf des Abends stellten sich auch noch Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und Kremlchef Wladimir Putin mit ihren Glückwünschen ein. "Mit Präsident Erdoğan, dem ich zu seiner Wiederwahl gratuliere, werden wir weiter voranschreiten", twitterte Macron. "Frankreich und die Türkei haben gemeinsam immense Herausforderungen zu bewältigen." Macron nannte als Stichworte die Rückkehr des Friedens nach Europa, die Zukunft der euro-atlantischen Allianz und das Mittelmeer.

EU-Ratspräsident Charles Michel schrieb auf Twitter: "Ich freue mich darauf, gemeinsam unsere Beziehungen in den kommenden Jahren zu vertiefen", EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: "Es ist von strategischer Wichtigkeit sowohl für die EU als auch für die Türkei an unseren Beziehungen zu arbeiten – zum Wohle unserer Völker."

Russland bereit für weitere Zusammenarbeit

"Der Wahlsieg war gesetzmäßiges Resultat Ihrer selbstlosen Arbeit auf dem Posten des Staatschefs der türkischen Republik", hieß es Glückwunschtelegramm des Kremls. Der Wahlsieg demonstriere zudem die Unterstützung des türkischen Volkes für den Kurs "nationaler Souveränität und unabhängiger Außenpolitik." Putin dankte Erdoğan für den Aufbau der guten bilateralen Beziehungen beider Länder. Russland sei bereit zur Fortsetzung der Zusammenarbeit sowohl in bilateralen als auch in internationalen Fragen, versicherte der Kremlchef.

Nach dem von Russland begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine unterhält die Türkei - im Gegensatz zu anderen Nato-Staaten - weiter gute Beziehungen zu Moskau. Sie hat auch keine Sanktionen verhängt. Unter Vermittlung Ankaras und der Vereinten Nationen haben Moskau und Kiew im vergangenen Sommer das Getreideabkommen geschlossen, das die russische Blockade ukrainischer Seehäfen beendet hat. Zuletzt hat Russland Mitte Mai das Abkommen für zwei Monate verlängert.

(ag/red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Die Wahl sei ein historischer Wendepunkt wie die Eroberung von Konstantinopel, sagte Erdoğan in der Wahlnacht vor Anhängern beim Präsidentenpalast von Ankara.
Analyse

Die Türkei rückt vom Westen ab

Mit dem Wahlsieg von Präsident Erdoğan beginnt ein neues Kapitel im Verhältnis der Türkei zum Westen. Europa hat dabei so gut wie keinen Einfluss mehr.
Türkei

Erdogan für dritte Amtszeit vereidigt

Erdogan hatte sich am vergangenen Sonntag in der Stichwahl gegen den sozialdemokratischen Oppositionskandidaten Kemal Kilicdaroglu durchgesetzt. Der 69-Jährige schwor vor den 600 Parlamentsabgeordneten in Ankara, "seine Pflicht unparteiisch zu erfüllen".
Die Wahl sei ein historischer Wendepunkt wie die Eroberung von Konstantinopel, sagte Erdoğan in der Wahlnacht vor Anhängern am Präsidentenpalast von Ankara.
Reportage

Erdoğan verkündet das „Jahrhundert der Türkei“

Die Anhänger des türkischen Präsidenten feiern die Wahl als historischen Wendepunkt und Beginn einer verheißungsvollen Zukunft.
Pizzicato

Erdoğans krasse Konstantinopel-Party

Der türkische Präsident fühlte sich angesichts seines Siegs in der Stichwahl am Pfingstwochenende an die Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 erinnert. Das jährte sich zudem am Montag. Wow! Damals floss halt Blut, heute sind's Raki und Freudentränen.
Anhänger des türkischen Präsidenten Erdoğan feierten am Wiener Reumannplatz - manche zeigten dabei auch den sogenannten Wolfsgruß, der in Österreich verboten ist.
Türkei-Wahl

Feiern von Wiener Erdogan-Fans befeuern innenpolitische Debatte

Der türkische Amtsinhaber schnitt in Österreich im internationalen Vergleich besonders gut ab. Die FPÖ spricht von einem "Kalifat Wien", Innenminister kündigt Verfassungsschutz-Ermittlungen an

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.