Mehr Mut, liebe Bundesbahnen

Die ÖBB stellen von Links- auf Rechtsverkehr um, obwohl ihnen eine Studie das nicht empfiehlt.

Es ist schon bemerkenswert: Da gibt man eine Studie in Auftrag – zweifellos keine billige – und macht am Ende doch genau das Gegenteil dessen, was diese Studie empfiehlt. Die Bundesbahnen werden also den Zugverkehr mit großem finanziellen Aufwand von links auf rechts umstellen.

Wir – schließlich bleiben die Kosten am Ende an uns Steuerzahlern hängen – hätten das durchaus billiger haben können. Man hätte die Umstellung einfach vornehmen können und nicht erst versuchen müssen, eine Studie vorzuschützen, die einem die Umstellung empfiehlt. Und weil sie das am Ende nicht tut, muss man nun erklären, warum man viel Geld für die Untersuchung ausgegeben hat, an deren Empfehlungen man sich dann nicht hält. Das ist peinlich, macht angreifbar und gäbe Anlass für viele böse Kommentare.

Wir halten uns in dem Fall zurück und empfehlen den ÖBB einfach nur mehr Mut zu Entscheidungen. In Zeiten wie diesen ist es immerhin schon ein Verdienst, eine Studie nicht gefälscht zu haben. Das ist mehr, als man von diversen Ministern sagen kann.

E-Mails an: norbert.rief@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.01.2011)

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