Angelika Burgsteiner hat sich mit ihrem „Zyklusladen“ auf der Wieden auf Periodenprodukte spezialisiert – wie auch Melanie Zemsauer in der Lindengasse.
Durchsichtig, mit Streifen in allen möglichen Regenbogenfarben ist das Produkt, das Angelika Burgsteiner gerade auspackt. Es handelt sich um Menstruationstassen – und Burgsteiner freut sich über das fröhliche Design.
Nicht immer geht es freilich fröhlich zu, wenn Burgsteiner derart Harmloses wie einen Hygieneartikel zur Sprache bringt. Mit Rotmarie eröffnet Burgsteiner diese Woche in Wien Wieden einen Zyklusladen, der sich auf Produkte und Informationen rund um den weiblichen Zyklus spezialisiert. Hunderte Kommentare generierte der Bericht einer Lokalzeitung dazu in den sozialen Medien, viele davon gemein und gehässig. Von „ungepflegten Ökotanten“ sei da die Rede gewesen, berichtet Katarina Bošnjak, die gemeinsam mit Martina de Girolamo jenes Slow-Fashion-Geschäft führt, in dem der Zyklusladen eingemietet ist – und die sich die Mühe gemacht hat, die Kommentare durchzusehen. „Es macht einen wütend. Was man da herausliest, ist: 50 Prozent der Weltbevölkerung sollen sich schämen.“