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Hype um KI bei Techfirmen

Nvidia-Chef Jensen Huang beim Computex Forum in Taipei.
Nvidia-Chef Jensen Huang beim Computex Forum in Taipei.REUTERS
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Der Chipkonzern Nvidia präsentierte eine Software, die Computerspielern frei antworten kann.

Wien. Der amerikanische Chipkonzern Nvidia will mithilfe von Chatbot-Technologie Unterhaltungen mit Computerfiguren in Videospielen natürlicher machen. Wenn Spieler aktuell solche sogenannten Non-Playable Characters (NPC) in Games ansprechen, müssen sie meist auf eine Auswahl aus wenigen Sätzen zurückgreifen, da die Antworten fest eingespeichert sind. Dagegen demonstrierte Nvidia in einem Video am Montag, wie eine Software-Figur im Dialog auf frei gesprochene Sätze eines Spielers reagierte.

Dabei will Nvidia Spieleentwicklern nicht nur die Chatbot-Technologie verkaufen, mit der die Antworten generiert werden, sondern auch Software, mit der die Mimik der Computerfigur entsprechend angepasst wird. Der Chipkonzern nennt das Angebot Avatar Cloud Engine (Nvidia ACE).

Nvidia-Chef Jensen Huang stellte am Montag auf der Computermesse Computex im taiwanischen Taipei auch einen neuen Supercomputer für Anwendungen mit künstlicher Intelligenz vor. Nvidia entwickelt sich mit seiner Grafikkartentechnologie zu einem führenden Anbieter von Hardware für KI-Programme. Vergangene Woche überraschte Nvidia die Börse mit einer Umsatzprognose für das laufende Quartal, die deutlich über den Erwartungen der Analysten lag. Die Aktie sprang daraufhin um rund ein Viertel nach oben. In den vergangenen Monaten sorgten Chatbots wie ChatGPT für neuen Hype um Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz. Solche Software wird auf Basis gewaltiger Datenmengen antrainiert und bildet Sätze, indem sie Wort für Wort schätzt, wie sie weitergehen sollten.

Boom auch bei Marvell

Ähnlich wie der Rivale Nvidia verspricht sich auch der Chipkonzern Marvell einen Nachfrageboom durch den Hype um künstliche Intelligenz (KI). Die Umsätze mit Computerchips für die hierzu notwendigen Hochleistungsrechner würden sich heuer wohl verdoppeln und auch darüber hinaus kräftig wachsen, prognostizierte Marvell-Chef Matt Murphy in der Vorwoche. Der Chipkonzern konnte sich aufgrund dieser Aussichten ebenfalls über einen Kurssprung von knapp 20 Prozent freuen. Für das Geschäftsjahr 2023/2024 erwarten Analysten einen Konzernumsatz von etwa 5,5 Mrd. Dollar. (APA/DPA-AFX)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.05.2023)

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