Nachruf

Peter Simonischek ist tot: Der Schauspielerei bedingungslos verschrieben

Durch das Schauspiel wollte er "aus dem spießigen, oststeirischen Umfeld" rauskommen.
Durch das Schauspiel wollte er "aus dem spießigen, oststeirischen Umfeld" rauskommen.Die Presse/Clemens Fabry
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Mit Peter Simonischek starb einer der vielseitigsten Schauspieler unserer Zeit. Als „Jedermann“ hat er in Salzburg Theatergeschichte geschrieben und als „Toni Erdmann“ aller Welt vor der Kamera seine Virtuosität gezeigt.

Acht Sommer lang – länger als jeder andere Schauspieler vor ihm – hat Peter Simonischek in Salzburg den reichen Lebemann gespielt, der nicht wahrhaben will, dass seine Stunde gekommen ist. Über hundertmal ist er als „Jedermann“ am Domplatz gestorben. „Aber ich mache mir deshalb nicht vor, besser gewappnet zu sein, wenn der Tod an meine Tür klopft. Das wäre vermessen“, sagte er einmal.

Der Tod hat geklopft und sich Eintritt verschafft. Am Pfingstmontag kurz vor Mitternacht starb Peter Simonischek umgeben von seiner Ehefrau und seinen drei Söhnen in seinem Zuhause in Wien. Erst im Juni des vergangenen Jahres hatte das Ehrenmitglied des Wiener Burgtheaters von seiner schweren Krankheit erfahren. Mit aller Kraft hat er gegen sie angekämpft, wohl wissend, dass eine Heilung nicht mehr möglich ist. Zum Jahreswechsel stand Simonischek das letzte Mal in Wien auf der Bühne. In der Staatsoper brachte er – wie auch schon in den vergangenen zwölf Jahren – als „Frosch“ in der Fledermaus sein Publikum zum Lachen. Welche Kräfte er mobilisieren musste, um sich auf den Beinen zu halten, hat kaum jemand im Zuschauerraum bemerkt.

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