Architekturpreis

Wie man Diversität in der Architektur sichtbar macht

Die Plattform „Diversity in Architecture“, kurz Divia, hat sich einiges vorgenommen: die Architektur der Welt neu einzuordnen. Unter dem Merkmal „Diversität“. Text: Norbert Philipp

Ruanda, Peru. Und Tübingen. Alles derselbe Planet. Und doch: Architektur äußert sich an jeder Stelle der Erde etwas anders. Kaum dreht man am Globus, ändern sich schließlich auch die Bedingungen: die klimatischen, sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen. Trotzdem hat sich das globale Bild von Architektur inzwischen allzu einförmig verwaschen. Auch weil Medien oft blind sind für die Diversität der Architekturaufgaben. Und die Vielfalt ihrer Protagonisten und Urheberinnen. Als wäre Architektur ausschließlich das, was möglichst spektakulär gen Himmel ragt, was sonstwie visuellen Eindruck schindet, was man sich selbst ohnehin nicht leisten kann und einen sowieso nichts angeht.

(c) ELEAZAR CUADROS

Doch Architektur ist für alle. Und „alle“ schaffen auch Architektur. Nicht nur jene Männer in fortgeschrittenen Lebensphasen, die Medien gern „Stararchitekten“ nennen, oft inklusive vorhersehbarer Attitüden. Für Ursula Schwitalla, Kunsthistorikerin an der Universität Tübingen, ist Architektur aber vor allem etwas anderes: „Eine soziale Disziplin.“ Eine gesellschaftliche Kraft, die Veränderungen anstößt und auch in Bewegung hält. Ein Feld, in dem sich Gesellschaft genauso abbildet. Samt stereotyper sozialer Muster, Eitelkeiten, Machtverhältnissen und marginalisierten Gruppen. Und samt ihrer verzerrt männlich-weißen Perspektive auf eine Gestaltungsdisziplin.

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