Sophie Haslinger, Christina Gruber mit Paul und Barbara Horvath vor dem Community-Center (v. li.).
Kunst ohne Museum

Zwischen Kunst und Wissenschaft: Von Sonnenbarschen und Installationen

Wieso der Sonnenbarsch von Clouds profitiert und wie sich Algen vermehren, zeigt das Projekt „Close/d“ des Kunst Haus Wien.

Einen Sommer lang hat Christina Gruber Sonnenbarsche in der neuen Donau mit der Unterwasserkamera gefilmt. Das Ergebnis ist „Suns of the Cloud“, ein Kunstprojekt an der Schnittstelle zur Wissenschaft. „Der Sonnenbarsch ist eine sogenannte invasive Art, die aus Nordamerika stammt und seit rund 70 Jahren in der Donau bei Wien vorkommt. Erhöhte Wassertemperaturen durch die Klimaerwärmung verträgt diese Fischart besser als viele der charakteristischen Donaufische.

Dazu kommt, dass wassergekühlte Datenzentren die Donau als Kühlung verwenden – ganzjährig wird an diesen Stellen erwärmtes Wasser in den Fluss eingeleitet mit einem Temperaturunterschied von bis zu 8 Grad und maximal 30 Grad“, erzählt Gruber, die zunächst Kunst und dann Ökologie studiert hat. „Wissen geht oft in der Wissenschaftsblase verloren. Ich wollte die Daten in Geschichten umwandeln.“ Ihre Videoinstallation erzählt die Geschichte aus der Perspektive des Fisches. „In der Ökologie werden oft rassistische Begriffe verwendet, wie etwa invasiv oder Neozoen (eingeschleppte Arten, Anm). Immerhin ist der Fisch seit 70  Jahren da und wird noch immer nicht als heimisch angesehen.“

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