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Premier Kurti und Serbiens Präsident Vučić zündeln im Kosovo

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Nach schweren Zusammenstößen im Nordkosovo verstärkt die Schutztruppe KFOR ihre Einheiten. Die Nato schickt 700 weitere Soldaten. Auch das Bundesheer ist im Einsatz. Belgrad und in Prishtina haben die Lage angeheizt.

Tränengasschwaden, Schüsse, Brandbomben und Dutzende Verletzte. Der Norden des Kosovo wird von schweren Ausschreitungen erschüttert. Fernsehbilder zeigten, wie verletzte Soldaten der internationalen Schutztruppe KFOR weggetragen werden. Und die Zeichen stehen weiter auf Eskalation. Auch am Dienstag versammelten sich serbische Demonstranten vor den Gemeindeämtern in Leposavić, Zvečan und Zubin Potok. Zunächst blieb es am Dienstag weitgehend ruhig. Doch tags zuvor war es vor dem Rathaus in Zvečan zu massiven Ausschreitungen gekommen. Rund 30 KFOR-Soldaten und 50 Kosovo-Serben wurden verletzt.

Die Nato gab am Dienstag bekannt, zusätzliche Soldaten für die von ihr geführte KFOR-Mission zu entsenden. Österreich hat in der KFOR derzeit 273 Soldaten im Einsatz. Auch einige Dutzend österreichischer KFOR-Soldaten rückten im Nordkosovo aus.

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