Kunst und Kirche haben in Österreich eine lange gemeinsame Tradition. Thomas Schrenk fügt dieser jetzt in seinem spektakulären temporären Atelier eine weitere Facette hinzu.
Kein Insignium lässt erkennen, was sich in diesem Wohnbau in der Leopoldstadt verbirgt. Der Effekt erinnert an versteckte Kirchen in Amsterdam, als Katholiken in den calvinistischen Niederlanden ihre Gotteshäuser auf Dachböden verbergen mussten. Diese Wiener „Schlupfkirche“ hat sich immerhin einen opulenten ehemaligen Ballsaal auserkoren. Dient sie doch auch keiner kirchlichen Organisation, sondern der dekadentesten Ersatzreligion, der Kunst. Ihr Priester heißt in dem Fall Thomas Schrenk. Und ihre Bibel ist: sein Werk.