Albumkritik

Arlo Parks singt sanft vom rauen Chaos der Gefühle

Immer mit der Ruhe: Arlo Parks hat Termine ihrer Tournee abgesagt, der Work-Life-Balance wegen.
Immer mit der Ruhe: Arlo Parks hat Termine ihrer Tournee abgesagt, der Work-Life-Balance wegen. Alex Waespi
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Die erst 22-jährige Afrobritin zweifelt auf „My Soft Machine“ an Liebe und Leben. Am 16. 6. gastiert sie in Linz.

Das zweite Album von Arlo Parks, der britischen Singer-Songwriterin mit afrikanischen Wurzeln, beginnt mit einer Utopie: Ohne Schrammen wolle sie durchs Leben gehen. „Bruiseless“ nennt sich das zu schwebenden Keyboardsounds aufwallende Kleinod. Arlo Parks ist zwei Jahre nach ihrem gefeierten und zweifach Grammy-nominierten Debütalbum „Collapsed in Sunbeams“ wieder zurück in der Arena, mit „My Soft Machine“ (Label: Pias). Und das in überwiegend sanftem Duktus. Auf der Bühne trägt sie zwar gern T-Shirts von brachialen Bands wie Nine Inch Nails, aber ihre eigene, recht sozial ausgerichtete Agenda transportiert sie lieber auf leisen Sohlen.

Parks wird gern „Königin der Selbstbeobachtung“ genannt. Immer wieder geht es in ihrer Kunst um Verwundbarkeit, Grenzen und Vertrauen. Im Song „Weightless“, der ersten Single des Albums, präsentiert sich die amourös Frauen Zugewandte im altbekannten „Halb zog sie sie, halb sank sie hin“-Modus einer gerade aufkeimenden Liebe, die noch voller Zweifel ist. Sie hungert nach Zuneigung, bekommt diese aber nicht in gewünschtem Ausmaß. Zu gehen kommt dennoch nicht infrage: „I don't wanna wait for you, but I need you, so I won't go“, seufzt sie über einen zarten Designerbeat.

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