Im Auftrag Russlands

EU-Länder verhängen Sanktionen wegen Destabilisierung Moldaus

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(Symbolbild)APA/AFP/DANIEL MIHAILESCU
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Planung gewalttätiger Demonstrationen, unerlaubte Kapitalausfuhr: Weil sie nach Angaben des EU-Ministerrats die Republik Moldau destabilisieren wollen, wurden mehrere Geschäftsleute moldauischer oder russischer Staatsangehörigkeit sanktioniert.

Die EU-Länder haben gegen sieben Politiker und Geschäftsleute mit moldauischer oder russischer Staatsangehörigkeit Sanktionen verhängt. Ihre Vermögen werden eingefroren und es gilt ein Reiseverbot in und durch die Europäische Union, wie der Rat der EU am Dienstagabend in Brüssel mitteilte. Die nun Sanktionierten sollen versucht haben, im Auftrag Russlands die Republik Moldau zu destabilisieren.

Das soll etwa durch die Planung gewalttätiger Demonstrationen oder durch unerlaubte Kapitalausfuhr geschehen sein. Manchen von ihnen wird auch vorgeworfen, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützt zu haben, zum Beispiel indem sie mit den russischen Besatzungsbehörden zusammenarbeiteten.

"Die Republik Moldau ist eines der Länder, die am stärksten von den Folgen der illegalen Invasion Russlands in die Ukraine betroffen sind. Es gibt ernsthafte, verstärkte und anhaltende Versuche, das Land zu destabilisieren", sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Die Sanktionen seien deswegen ein wichtiges politisches Signal der Unterstützung der EU für die Republik Moldau. Die EU-Länder hatten vor knapp einem Monat auf Wunsch Moldaus einen Gesetzesrahmen für solche Sanktionen geschaffen.

In Russlands Schatten

In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu Spannungen zwischen Moskau und Chisinau. Russland sieht das mehrheitlich rumänischsprachige ex-sowjetische Land als "nahes Ausland" als Teil seines natürlichen Einflussgebietes. Internationale Beobachter haben dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zuletzt allerdings vorgeworfen, die Lage in dem EU-Beitrittskandidatenland destabilisieren zu wollen.

Moldau macht mobil gegen Putin

Seit dem Überfall auf die Ukraine liegen in der Republik Moldau die Nerven blank. Das Land rüstet sich gegen russische Unterwanderung. Zugleich übt die prowestliche Regierung Druck auf das Kreml-treue Gebiet Transnistrien aus. Mit welcher Absicht? Eine Analyse.

(APA/dpa)

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