Die Beziehungen zwischen den USA und China sind schlecht wie nie. Auch das Pekinger Verteidigungsministerium sieht keinen Redebedarf.
Am Wochenende hatte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin um ein Treffen mit seinem chinesischen Amtskollegen, Li Shangfu, gebeten. Das Gespräch hätte am Rande des Shangri-La-Sicherheitsdialogs in Singapur stattfinden sollen und für Deeskalation zwischen den zwei Weltmächten sorgen sollen. Doch dazu sollte es nicht kommen: Peking lehnte das Gesprächsangebot der Amerikaner schroff ab. Am Dienstag untermauerte die chinesische Regierung ihre Position. Erst wenn die Vereinigten Staaten „unverzüglich ihre falschen Praktiken korrigieren“ und „die notwendige Atmosphäre“ für ein Treffen schaffen würden, sei man zum Reden bereit. Zwischen Peking und Washington weht ein rauer Wind.
Und für die internationale Staatengemeinschaft geben die Beziehungen zwischen den zwei führenden Volkswirtschaften Anlass zu tiefer Sorge. Wer immer sich dieser Tage innerhalb Washingtoner Denkfabriken oder Pekinger Regierungskonferenzen umhört, ist nicht selten schockiert ob der jeweiligen Wahrnehmung des Gegenübers. Eine militärische Auseinandersetzung erscheint inzwischen mehr als nur ein denkbares Szenario zu sein.