Nachhaltigkeit

DAX-Vorstandsgehalt erstmals an ESG-Kriterien geknüpft

REUTERS
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Im Dezember 2022 wurde die Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. Nun wird Nachhaltigkeit für DAX-Vorstände zur Gehaltsfrage.

Es sind nur drei Buchstaben, doch die haben es in sich: ESG. Sie stehen für Environment (Umwelt, Emissionen, etc.), Social (Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz, Diversity, gesellschaftliches Engagement) und Governance (Werte, Steuerungs- und Kontrollprozesse). 2006 von den Vereinten Nationen als Initiative zur freiwilligen Selbstverpflichtung ins Leben gerufen, legte eine EU-Richtlinie im Vorjahr fest, dass nach den großen kapitalmarktorientierten Unternehmen ab kommendem Jahr weitere Unternehmen berichtspflichtig sind.

Davon soll künftig auch das Vorstandsgehalt der DAX-Unternehmen abhängen. Dieses Jahr seien erstmals die Vorstandsvergütungen in allen 40 Unternehmen des deutschen Aktienindex ohne Ausnahme an sogenannte ESG-Kriterien geknüpft, erklärte die Personalberatung Russel Reynolds Associates am Dienstag gegenüber der APA.

Im Schnitt hängen demnach acht Prozent der Vorstandsvergütungen direkt vom Erreichen dieser Ziele ab. Inzwischen gebe es zudem in 17 der 40 Unternehmen einen direkten Nachhaltigkeitsausschuss. Das sind vier mehr als vor einem Jahr. „Nachhaltigkeit war für viele Unternehmen bis vor kurzem noch hauptsächlich ein Marketingthema", sagt Thomas Tomkos von Russel Reynolds Associates. Inzwischen werde es "als Teil des Kerngeschäfts betrachtet". Dementsprechend sei Nachhaltigkeitsexpertise bei Aufsichtsräten "gefragt wie nie zuvor".

(APA/est)

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