Interview

Ko-Chef der Europäischen Grünen: "Ich bin nicht der Erfinder der Klimakleber"

IMAGO/aal.photo
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Die Grünen und ihre Leibthemen Klimaschutz und Umweltpolitik sind europaweit unter Druck. Vor dem Parteikongress in Wien kritisiert der Ko-Chef der Europäischen Grünen, der österreichische EU-Abgeordnete Thomas Waitz, eine gezielte Angstmache von rechts.

Die Presse: Vor vier Jahren sah es aus, als sei Klima- und Umweltschutz im Mainstream angekommen. Die EU-Kommission stellte damals unter fast allseitiger Zustimmung ihren „Grünen Deal“ vor. Heute dagegen wird sogar in Frage gestellt, ob man etwa den Einsatz von Pestiziden überhaupt verringern soll. Jedes Klima- oder Umweltthema wird ideologisch bekämpft. Warum?

Thomas Waitz: Vor vier Jahren gab es eine derart starke Bürgerbewegung auf der Straße, dass es selbst Politikern, die andere Interessen verfolgen, schwer gefallen ist, dagegen öffentlich Stellung zu nehmen. Es muss uns aber auch bewusst sein, dass diese Transformation unserer Wirtschaft die Geschäftsmodelle von großen alten Unternehmungen in Frage stellt. Jene, die mit fossilen Energieträgern Geld verdienen, oder an einer Landwirtschaft, die abhängig ist von einer großen Menge chemischer Inputs, die wollen das auch weiterhin tun. In dem Moment, wo Russland in der Ukraine einmarschiert ist, wurde die Verunsicherung in der Bevölkerung schamlos ausgenutzt, um mehr Angst zu verbreiten.

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