Aktionärstreffen

OMV: Zwischen Plastiksackerl und Borealis-Deal

OMV-Chef Alfred Stern war bemüht, Gerüchte um einen Borealis-Verkauf zu zerstreuen.
OMV-Chef Alfred Stern war bemüht, Gerüchte um einen Borealis-Verkauf zu zerstreuen. REUTERS
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Bei der Hauptversammlung der OMV sorgten ein früherer Konzernboss, Klimaaktivisten, ein geheimnisumwittertes und höchst umstrittenes Geschäft sowie die künftige Marschroute des teilstaatlichen Konzerns für Aufregung.

Rainer Seele musste lange warten. Acht Stunden nach dem Start des Aktionärstreffens seines früheren Arbeitgebers, der OMV, war seine eigene Rolle noch immer nicht aufs Tapet gekommen. Die Hauptversammlung hatte dem ehemaligen OMV-Chef im Vorjahr bekanntlich die Entlastung verweigert. Es ging um die vorzeitige Verlängerung der Gazprom-Verträge, Privatflüge im OMV-Jet, das Sponsoring für einen russischen Fußballklub und einen ungewöhnlich lukrativen Vertrag für seinen damaligen Compliance-Manager.

Der Aufsichtsrat ließ die Causen inzwischen prüfen, wobei nichts Einklagbares gefunden wurde. Am späten Mittwochabend wurde Seele schließlich entlastet. Die Stimmen der beiden Kernaktionäre - der Staatsholding ÖBAG und des staatlichen Ölkonzerns von Abu Dhabi ADNOC - reichten dafür aus. Gemeinsam halten sie rund 184 Millionen Aktien. Für die Entlastung gab es 185,7 Millionen Ja-Stimmen und 67,6 Millionen Nein-Stimmen. Das heißt, de facto waren außer den beiden Kernaktionären kaum Aktionäre für die Entlastung.

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