Leitartikel

Der Westen hat die Krise im Kosovo verschlafen – und Putin profitiert

REUTERS
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Die Europäer müssen eine Eskalation an ihrer Südflanke Balkan verhindern. Doch das vage Versprechen eines EU-Beitritts zieht nicht mehr so wie früher.

Endlich gibt es eine Annäherung. Endlich haben die Regierungen in Serbien und im Kosovo verstanden, dass sie keine andere Wahl haben, als vernünftige Beziehungen zueinander aufzubauen. Dass Belgrad offiziell die Unabhängigkeit des Kosovo nach wie vor nicht anerkennen will – alles nicht so schlimm. Mit der Zeit wird sich das schon von selbst lösen.
Das war zumindest der schöne Traum, der den Schlaf vieler westlicher Vertreter so beschaulich und so tief machte. Doch jetzt ist das Erwachen da. Und das ist mehr als unsanft: Im Norden des Kosovo verletzen Steine und Brandbomben Soldaten der internationalen Schutztruppe KFOR.

Zombie-Abkommen zwischen Vučić und Kurti

Serbische Demonstranten liefern sich Straßenschlachten mit der Kosovo-Polizei. Aus Belgrad und Prishtina kommen wechselseitige Drohungen. Und das Normalisierungsabkommen, auf das sich Serbiens Präsident, Aleksandar Vučić, und Kosovos Premier, Albin Kurti, erst im März geeinigt haben, ist so gut wie tot.

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