Entacher: "Habe keinerlei Dienstpflichten verletzt"

Edmund Entacher will offenbar gegen Abberufung vorgehen
Edmund Entacher will offenbar gegen Abberufung vorgehen(c) dapd (Hans Punz)
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Der von Verteidigungsminister Norbert Darabos abberufene Generalstabschef will sich "nicht dem Druck einer Boulevardzeitung beugen".

Der von Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) abberufene Generalstabschef Edmund Entacher hat seine Vorgehensweise in der Wehrpflicht-Debatte verteidigt. "Ich habe keinerlei Dienstpflichten verletzt und erkenne auch sonst kein schuldhaftes Verhalten, das meine Abberufung rechtfertigen würde", meinte er in einer Stellungnahme gegenüber dem Nachrichtenmagazin "profil". "Und ich werde mich im Gegensatz zu anderen auch nicht dem Druck einer Boulevard-Zeitung beugen."

Entacher hat laut eigenen Aussagen seit seiner Absetzung Hunderte Briefe und E-Mails mit Solidaritätsbezeugungen erhalten. "Das macht mir Mut und bestärkt mich in meiner Haltung", so der General. Zur Frage, ob er nun von der SPÖ enttäuscht sei, meinte er: "Der SPÖ gehöre ich wegen ihrer Wertvorstellungen an, nicht wegen irgendwelcher Personen."

Höfler: Entacher "geradlinig und kompetent"

Günter Höfler, Kommandant der Streitkräfte, bedauerte die Abberufung Entachers am Samstag in der Ö1-Sendung "Im Journal zu Gast". Er sei ein "geradliniger, kompetenter Offizier, der in der Truppe enormes Ansehen genießt".

Die aktuelle Debatte um das von Darabos bevorzugte Modell ist für Höfler eine Sackgasse, die Diskussion laufe am Thema vorbei. Vielmehr müsse eine Sicherheitsstrategie ausgearbeitet werden. Das Kaderpersonal wolle zudem "klare, offene, ehrliche Worte". Zu den Vorgängen rund um die Entlassung Entachers weiß der Kommandant der Streitkräfte laut eigenen Aussagen keine Details. Die Unterstützung Entachers in der breiten Öffentlichkeit zeige aber, dass dessen Verhalten verstanden werde. Höfler: "Ich persönlich schätze Mitarbeiter, die kritisch ihre Meinung sagen."

Eigentlich hätte Verteidigungsminister Darabos anstelle von Höfler in der "Im Journal zu Gast"-Reihe befragt werden sollen. Dieser sagte aber mit dem Hinweis ab, die Situation innerhalb der Koalition habe sich in den letzten Tagen zugespitzt. Kritik an diesem Verhalten kam von der Opposition.

(APA)

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