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"Wenn ORF.at so bestehen bleibt, dann werden wir sterben"

„Kurier“-Chefin Martina Salomon findet, die Zeitungsverleger sollten mehr kooperieren - etwa beim Vertrieb.
„Kurier“-Chefin Martina Salomon findet, die Zeitungsverleger sollten mehr kooperieren - etwa beim Vertrieb.Caio Kauffmann
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„Kurier“-Chefredakteurin Martina Salomon spricht im Interview über die Gefahr der Übermacht von ORF.at, interne Sparzwänge, linken Sexismus und die „vergiftete“ Twitterblase.

Die ORF-Reform alarmiert die Verleger. Was läuft da schief?

Martina Salomon: Der Großteil der Politiker hat Medien nie verstanden. War so, ist so. Der ORF ist nicht unser einziges Problem: Wir haben explodierende Papierkosten, stark steigende Gehälter aufgrund der Inflation, einen Abfluss der Werbegelder zu US-Streaming-Giganten. Und wir haben einen gebührenfinanzierten Rundfunk, der auch Werbung machen darf und der den privaten Verlagshäusern online mit einem umfangreichen Textangebot Konkurrenz macht. Das gibt es so nirgends auf der Welt. Wenn ORF.at so bestehen bleibt und noch mehr Video machen kann, dann werden wir sterben. Dann tritt tatsächlich „die Orbánisierung“ ein, weil es nur noch ein, zwei Medien im Land gibt. Ich glaube nicht, dass sich das jemand wünschen kann, auch nicht die Politik. Es wird große Anstrengungen geben müssen, um die Medienvielfalt im Land zu erhalten. Momentan sehe ich die nicht.

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