Unionsbudget

Das neue Schuldenproblem der EU

Der österreichische EU-Kommissar Johannes Hahn betreut das EU-Budget.
Der österreichische EU-Kommissar Johannes Hahn betreut das EU-Budget.(c) REUTERS (POOL)
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Die Zinsen für den Corona-Wiederaufbaufonds werden doppelt so teuer, wie es die Kommission erwartet hatte. Bis 2027 werden sie gut 30 Milliarden Euro ausmachen und mit Programmen wie Erasmus konkurrieren, warnt der Thinktank Bruegel.

Die Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) im vorigen Jahr stellt die Union vor ein bisher kaum diskutiertes, aber folgenschweres Problem. Weil die Zentralbanker in Frankfurt den Leitzinssatz als Reaktion auf die globale rasant steigende Teuerung hurtig hochschrauben, wird die Rückzahlung des Corona-Wiederaufbaufonds der EU wesentlich teurer, als dies bei seiner Gründung im Frühling 2020 erwartet worden war.

Der Thinktank Bruegel errechnet in einer neuen Studie unter Zugrundelegung der an den Finanzmärkten herrschenden Erwartungen für die weitere Zinsentwicklung, dass die Zinsen für rund 421 Milliarden Euro an Anleihen, welche die Europäische Kommission bis zum Jahr 2026 begeben wird, um den Wiederaufbaufonds zu finanzieren, mit größter Wahrscheinlichkeit 30 Milliarden Euro betragen werden. Das wäre doppelt so hoch, wie es die Kommission vor drei Jahren angenommen hat. Bei einem noch stärkeren Anstieg des allgemeinen Zinsniveaus könnten die Zinsen gar auf über 49 Milliarden Euro steigen.

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