Bildungsministerium

Energieeffizienz: Schulen sollen Vorreiter werden

Bildungsminister Martin Polaschek
Bildungsminister Martin Polaschek(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Mit einem Fünf-Punkte-Plan sollen die Gebäudestandards der Bundesschulen verbessert und Photovoltaikanlagen ausgebaut werden.

Der Schulbau in Österreich soll nachhaltiger und energieeffizienter werden. Dafür hat die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) gemeinsam mit dem Bildungsministerium einen Fünf-Punkte-Plan ausgearbeitet, der am Freitag präsentiert wurde. Enthalten sind etwa Maßnahmen zur Verbesserung der Gebäudestandards der Bundesschulen (AHS und BMHS) und ein Ausbauprogramm für Photovoltaikanlagen.

"Wir werden Österreichs Schulen zu Vorreitern beim Thema Nachhaltigkeit in ganz Europa machen", versprach Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) laut Unterlagen bei einer Pressekonferenz. Bereits im Oktober hatte das Ministerium die BIG mit einer Prüfung beauftragt, wie - auch wegen der Teuerung - das Energiesparpotenzial bei Schulen besser ausgenutzt werden kann. Durch die neuen Richtlinien sollen Kosten eingespart werden sowie - durch die neuen Photovoltaikanlagen - in den nächsten zwei Jahren rund 5000 Kilowatt-Peak (kWp) nachhaltiger Strom erzeugt werden, so Polaschek.

Im Fokus steht laut BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner "eine rasche und dauerhafte Senkung" der CO2-Emmissionen der Gebäudebetriebe. Im Zuge der PV-Initiative der BIG seien bisher 114 Schulliegenschaften auf ihr Photovoltaik-Potenzial geprüft und erste Anlagen bereits realisiert worden. Derzeit werden 191 Schulliegenschaften von der BIG betreut, für 91 weitere läuft aktuell der Ausschreibungsprozess. Insgesamt gibt es rund 1500 Bundesschulen. Für Bau und Erhalt von Pflichtschulen (v.a. Volks- und Mittelschulen) sind Gemeinden und Länder zuständig.

Photovoltaikanlagen bei jedem Schulneubau 

Zukünftig will die BIG nach technischer und wirtschaftlicher Möglichkeit jeden Schulneubau mit Photovoltaikanlagen ausstatten. Während der kommenden Sommerferien soll außerdem analysiert werden, ob auf bereits bestehenden Schulgebäuden weitere Anlagen errichtet werden können. Ziel sei es, die Dachflächen vollflächig für Photovoltaik nutzbar zu machen.

Außerdem sollen in Zukunft alle Neubau- und Sanierungsprojekte mit alternativen Technologien zur Wärme- und Warmwasserversorgung ausgestattet werden, um die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern zu forcieren. Bei bestehenden Bundesschulen werde bereits auf das Energiesparcontracting gesetzt, wodurch durchschnittlich 20 Prozent an Strom und Wärme eingespart werde. Bisher werden 80 Prozent der BIG-Bundesschulen mit Fernwärme und alternativen Heizsystemen versorgt, eine Umstellung in allen Schulen soll so schnell wie möglich erfolgen.

Darüber hinaus erarbeite die BIG neue Wettbewerbs- und Vergabegrundlagen, die stärker die sogenannten ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) berücksichtigen sollen. Zudem wird für alle Neubauten der klimaaktiv Gold Standard angestrebt, statt - wie bisher im Schulentwicklungsprogramm (SCHEP) 2020 vorgesehen - Silber.

Der Bund habe bei Neubauten und Sanierungen eine wichtige Vorbildfunktion, betonte Christian Kühn, Professor an der Technischen Universität Wien und Vorsitzender der Österreichischen Architekturstiftung. Der neue Plan lege den Fokus auf Nachhaltigkeit "im ganzheitlichen Sinn, von der holistischen Gestaltung der Planungsprozesse bis zur Haustechnik".

(APA)

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