Spionagekrimi

Warum kenterte Ausflugsboot mit Agenten?

Lago Maggiore
Lago MaggioreIMAGO/ZUMA Wire
  • Drucken

Nach dem Unglück am Lago Maggiore sind noch viele Fragen offen.

Mailand. Was genau geschah am vergangenen Sonntagabend vor dem Ort Lisanza am Südzipfel des norditalienischen Sees Lago Maggiore? Ein Ausflugsboot kenterte wegen eines plötzlichen heftigen Unwetters, vier Menschen starben, 19 bis 21 Personen hatten offenbar Geburtstag gefeiert, obwohl das Boot nur für 15 zugelassen war. Ein tragischer Unfall, an einem an sich strahlenden Sonnentag – an einer Stelle, an der der See eigentlich eng und das Ufer auch für nicht Profi-Schwimmer gut erreichbar ist.

Doch im Lauf der Woche deckten Medien immer neue Details auf, die den „Unfall“ in einen mysteriösen Krimi verwandeln. Bei den Passagieren handelte es sich ausschließlich um Mitarbeiter des italienischen und israelischen Geheimdienstes. Zwei Todesopfer, ein Mann und eine Frau, waren italienische Agenten, der dritte Tote war Israeli, ein Ex-Mossad-Mitarbeiter. Zudem verlor die Frau des Skippers, eine Russin, das Leben. Die Israelis, die das Unglück überlebt haben, wurden per Privatjet sofort in die Heimat zurückgeflogen. Keine der Leichen wurde obduziert.

Drohnen und Oligarchen

Laut Medien hatte sich die Gruppe davor am Mailänder Flughafen Malpensa getroffen. Manche behaupten, die Agenten waren russischen Oligarchen mit Villen am See auf der Spur. Andere meinen, es ging um iranische und italienische Firmen, die Drohnen bauen. Vielleicht gab es einen Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg. Offen sind viele Fragen, darunter: Warum kehrte das Schiff als einziges nicht zurück, als es heftig zu hageln begann? Was geschah vor dem Unglück? Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

(basta)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.