Was können Akupressurmatten? Fachleute halten positive Wirkungen zwar für möglich, sehen sie aber nicht belegt. Gewarnt wird vor eigenmächtigem Einsatz gegen Beschwerden.
Schön, wenn der Schmerz nachlässt: Dieser scherzhafte Trostspruch bei kleinen Hoppalas bewahrheitet sich vollkommen, wenn man eine Akupressurmatte benützt. In bunten Farben, meist aus einer Kombination aus Naturfasern und Kunststoff gefertigt, werden solche Matten unter anderem zur besseren Erholung nach dem Sport angepriesen.
Die beginnt allerdings frühestens nach fünf Minuten, erst dominiert der Schmerz. Die zirka 40 x 80 cm großen Matten, auf die man sich z. B. mit dem Rücken legen soll, sind dicht mit blütenförmigen, in Hunderten Spitzen auslaufenden Gebilden besetzt (Bild: Fitleap). Nach der ersten Anwendung fühlt man sich gedrängt, die Haut auf Blutspuren zu untersuchen, so stechend versenken sich die Dornen darin (ohne Befund).
Durchblutung wird gefördert
Ziel ist, die Durchblutung zu fördern, mit Reizungen Selbstheilungskräfte zu stimulieren, das Wohlbefinden zu steigern, guten Schlaf zu begünstigen. „Wenn man viele Schmerzreize setzt, tut sich garantiert etwas im Körper“, sagt Richard Crevenna, Vorstand der Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin der Med-Uni Wien. Und er traut dem von Traditioneller Chinesischer Medizin inspirierten „Wellnessprodukt“ durchaus auch positive Wirkung zu. Schon allein, dass man sich Zeit nimmt und 20 Minuten flach hinlegt, könne hilfreich sein, die Matte dem gesunden Körper zumindest nicht schaden.
Crevenna warnt aber davor, das rollbare Nagelbrett eigenmächtig gegen Beschwerden einzusetzen. Zuvor sollte ein Arzt konsultiert werden, und um eine heilende Wirkung festzustellen, bedürfe es einer klinischen Prüfung. Wir haben nach ein paar Tagen keine Änderung bemerkt, dazu soll man sich auch mindestens 14 Tage Zeit nehmen. An den Anfangsschmerz gewöhnt man sich.