Gastkommentar

Eine Kanzlerin wäre ein Signal gewesen

Replik auf Rohrer/Schwaiger zu SPÖ. Wer braucht Viktor Adler, wenn er Pamela Rendi-Wagner hat(te)?

Nachdem bei der SPÖ-Mitgliederbefragung drei Personen kandidierten, kann man das am Bundespräsidentenwahlgesetz orientierte Wahlsystem als ungeeignet betrachten, weil es für zwei Kandidaten oder für ein System aus zwei Großparteikandidaten und bis zu mehreren Kleinparteienkandidaten maßgeschneidert ist. Einer der Gründe, warum ich die letzten beiden Bundespräsidentenwahlen boykottierte.

Der Autor

Dieter Knoflach war Assistent des verstorbenen Historikers Norbert Leser, der die SPÖ als Forschungsthema hatte.

Hätte man stattdessen ein Reihungswahlsystem verwendet, hätte sich vielleicht Pamela Rendi-Wagner als die eindeutige Siegerin mit großem Vorsprung herausgestellt: Angenommen, es gibt die drei Wählergruppen A, B, C. Gruppe A mit 33,68 % bevorzugt Hans Peter Doskozil und hat am zweitliebsten Rendi-Wagner; die Gruppe B mit 31,51 % hat amliebsten Andreas Babler, am zweitliebsten Rendi-Wagner; und C mit 31,38 % hat am liebsten Rendi-Wagner, am zweitliebsten Babler, dann würde Rendi-Wagner beide Zweierduelle gewinnen (das gegen Babler mit 65,03:31,51, das gegen Doskozil mit 62,86:33,68)und wäre damit Condorcet-Siegerin, weil sie die meisten Zweitreihungen hat und nie Letztgereihte ist. Bei einer 2:1:0-Borda-Wertung würde Rendi-Wagner in diesem theoretischen Rechenmodell mit 127,89 Punkten vor Babler mit 94,37 und Doskozil mit 67,36 Punkten gewinnen.

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