Arbeitswelt

AMS-Chef erwartet keine Massenarbeitslosigkeit durch KI

AMS-Vorstand Johannes Kopf
AMS-Vorstand Johannes Kopf Die Presse/Clemens Fabry
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Künstliche Intelligenz werde zweifelsohne "massive Auswirkungen" auf die Arbeitswelt haben, so Johannes Kopf. Jobs werden verschwinden, auf der anderen Seite neue Arbeitsplätze entstehen.

AMS-Vorstand Johannes Kopf erwartet durch den Vormarsch der Künstlichen Intelligenz (KI) keine Massenarbeitslosigkeit in Österreich. Werkzeuge der Künstlichen Intelligenz (KI) wie der Textroboter ChatGPT haben seit vergangenem Jahr für Aufsehen gesorgt. Die langfristigen Folgen der KI-Technologie auf den Arbeitsmarkt sind derzeit aber noch schwer absehbar. "Es wird ganz massive Auswirkungen haben", sagte Kopf.

Unter "generativer KI" werden Computerprogramme verstanden, die neue Ideen, Inhalte oder Lösungen erstellen können, anstatt nur vordefinierte Regeln oder Anweisungen abzuarbeiten. Es werde vor allem Arbeitskräfte mit mittlerer bis höherer Qualifikation und Routine-Tätigkeiten treffen, so der Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS). Vor allem Bürotätigkeit, Textproduktion und der juristische Bereich seien für den Einsatz von KI prädestiniert. Dies werde womöglich zu einem Wegfall von Arbeitsplätzen führen, durch den Innovationsschub und zusätzliches Wirtschaftswachstum würden aber andere neue Jobs entstehen, erwartet der AMS-Chef. Künstliche Intelligenz ist für Kopf mit bahnbrechenden Erfindungen wie der Dampfmaschine, Eisenbahn, Elektrotechnik und Computer vergleichbar.

KI-Automatisierung relevant für zwei Drittel der Jobs 

Experten der Investmentbank Goldman Sachs haben kürzlich in einer zwanzigseitigen KI-Analyse ausgerechnet, dass etwa zwei Drittel der derzeitigen Arbeitsplätze einem gewissen Grad an KI-Automatisierung ausgesetzt sind. Die generative KI könne bis zu einem Viertel der derzeitigen Arbeit ersetzen. "Rechnet man unsere Schätzungen auf die ganze Welt hoch, so könnte generative KI das Äquivalent von 300 Millionen Vollzeitarbeitsplätzen der Automatisierung aussetzen", heißt es in der Analyse. Im Bericht ist aber kein Zeitrahmen angegeben, bis wann die Jobverluste durch KI durchschlagen und die Entstehung neuer Arbeitsplätze nicht berücksichtigt. AMS-Vorstand Kopf sieht die Analyse als Indiz, dass es "enormen Weiterbildungsbedarf" durch die Verbreitung von KI geben wird.

(APA/dpa)

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