SPÖ-Personalien

Von Herr bis Lercher: Wer mit Doskozil an die Spitze der Roten rücken könnte

Nicht nur für Julia Herr könnte Doskozils Obmannschaft nun einen Karrieresprung bedeuten.
Nicht nur für Julia Herr könnte Doskozils Obmannschaft nun einen Karrieresprung bedeuten.(c) APA/HELMUT FOHRINGER
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Nach dem Sieg des burgenländischen Landeschefs am Parteitag stehen Rochaden an – und sollen als Vehikel für die Befriedung einer zerstrittenen Partei genützt werden.

Hans Peter Doskozil verfügt über einen politischen Wettbewerbsvorteil, der recht selten gewordenen ist. Sebastian Kurz hatte es und eine Zeit lang wohl auch bei Heinz-Christian Strache: ein engstes, handverlesenes Umfeld als Machtzentrale, aufgebaut über viele Jahre – und vor allem unverbrüchlich loyal dem Chef gegenüber. Um den Burgenländer schart sich eine Handvoll Personen, mitunter öffentlich gänzlich unbekannt, in deren Kreis so gut wie alles Wichtige ausgeheckt und besprochen wird.

Dazu gehört etwa der für Strategiefragen zuständige Büroleiter Herbert Oschep, er gilt als engster Vertrauter des Landeshauptmannes. Frontmann und Landesgeschäftsführer Roland Fürst, der im Hintergrund agierende Rechtsberater Johannes Zink sowie die Sprecher Jasmin Puchwein und Christian Stiller sind ebenfalls dabei. Und derzeit deutet nichts darauf hin, dass die Doskozil-Truppe mit der Übersiedelung nach Wien auseinandergerissen wird, im Gegenteil: Sein Umfeld soll langfristig bis auf wenige Ausnahmen mit ihm an die Spitze der Sozialdemokratie rücken.

Roland Fürst bleibt zumindest vorerst im Burgenland.
Roland Fürst bleibt zumindest vorerst im Burgenland. Die Presse/Clemens Fabry

Und doch wird es bewusst nicht allein der Doskozil-Zirkel sein, der bei den nun vakanten Spitzenpositionen der Sozialdemokraten, vom Parteimanagement bis zur Führung des Parlamentsklubs, zum Zug kommt. Der Plan Doskozils sieht vor, die Beruhigung der zerstrittenen Partei zuvorderst mit Personalangeboten an zuletzt feindlich gesinnte Parteiflügel zu versuchen.

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