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Oxfam: Ärmere Staaten werden beim Klimaschutz zu wenig unterstützt

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Laut einem am Montag veröffentlichten Oxfam-Bericht floss im Jahr 2020 höchstens ein Viertel der versprochenen 100 Milliarden Dollar an ärmere Staaten. Die Geberländer hätten hingegen angegeben, knapp über 83 Milliarden Dollar gezahlt zu haben.

Zu Beginn der UN-Klimagespräche in Bonn wirft die Nothilfeorganisation Oxfam reichen Industrieländern vor, ärmere Staaten nicht ausreichend beim Klimaschutz zu unterstützen und außerdem die Zahlen zu schönen. Laut einem am Montag veröffentlichten Oxfam-Bericht floss im Jahr 2020 statt der versprochenen 100 Milliarden Dollar (92,91 Mrd. Euro) höchstens ein Viertel der Summe. Die Geberländer hätten hingegen angegeben, knapp über 83 Milliarden Dollar gezahlt zu haben.

"Nicht nur halten die reichen Länder weiterhin ihr Versprechen nicht ein. Auch erlaubt die großzügige Berichtspraxis, sich mit beeindruckend hohen Zahlen zu schmücken, die nicht die tatsächliche Unterstützung für betroffene Länder widerspiegeln", sagte Jan Kowalzig, Referent für Klimapolitik bei Oxfam. Grund für die große Diskrepanz der Zahlen ist dem "Climate Finance Shadow Report 2023" zufolge eine vermehrte Unterstützung durch Kredite, die allerdings zurückgezahlt werden müssen.

Arme Länder brauchen "bald das Dreißigfache"

Weiter kritisiert Oxfam, dass die Zuschüsse der Industrieländer nicht an die tatsächlichen klimatischen Veränderungen vor Ort angepasst würden und deshalb zu niedrig seien. "Für die notwendigen Anpassungsmaßnahmen etwa in der Landwirtschaft, zum Schutz vor künftigen Unwetterkatastrophen und gegen den steigenden Meeresspiegel werden die einkommensschwachen Länder schon bald das Dreißigfache brauchen", meinte Kowalzig.

Vom 5. bis 15. Juni bereiten Delegierte aus aller Welt in Bonn die kommende Weltklimakonferenz vor, die ab November in den Vereinten Arabischen Emiraten stattfindet.

(APA)

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