Personalia

Ex-Adidas-Chef geht zu Kinderfahrrad-Hersteller Woom

Kasper Rørsted 
Kasper Rørsted (c) Bloomberg (Chris Ratcliffe)
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Nach seinem Abgang bei Adidas bekam der dänische Topmanager Kaspar Rørsted eine Abfertigung von über zwölf Mio. Euro. Jetzt soll er Woom bei seinem Expansionskurs helfen.

Der dänische Topmanager Kasper Rørsted (61) hat beim Klosterneuburger Kinderfahrradproduzenten Woom mit Anfang Mai die neu geschaffene Position als Vorsitzender im Woom-Advisory Board übernommen – einem Beratungsgremium, in dem neben den Woom-Gründern Marcus Ihlenfeld und Christian Bezdeka auch die übrigen Teilhaber des Unternehmens vertreten sind.. „Mit seiner Erfahrung, seinem Format und seinem Know-how wird er uns bei den nächsten Entwicklungsschritten unterstützen“, sagt Woom-CEO Paul Fattinger.

Dem Unternehmen, das dieses Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert, ist damit ein personeller Coup gelungen. Kaspar Rørsted ist ein klingender Name in der internationalen Manager-Riege. Von 2008 bis 2016 war Rørsted Vorstandsvorsitzender beim Konsumgüterkonzern Henkel. Danach heuerte er beim Sportartikelhersteller Adidas an, wo er als CEO eine milliardenschwere E-Commerce-Sparte aufbaute.

Der Erfolg ließ aber zu wünschen übrig. Gemessen an den Rivalen Nike und Puma fiel Adidas zuletzt in Sachen Umsatz, Gewinn und Profitabilität zurück. Im Sommer 2022 nahm Rørsted vorzeitig den Hut. Laut Geschäftsbericht kassiert der Däne 12,3 Millionen Euro Abfindung. Plus monatlich 200.000 Euro über anderthalb Jahre als sogenannten „Ausgleich“ dafür, dass er sich während dieser Zeit keinem Adidas-Konkurrenten anschließen darf. Macht in der Summe 15,9 Millionen Euro.

Woom „außergewöhnliche Marke mit gewaltigem Potenzial“

Woom gilt nicht als Konkurrent, die Ausgleichsfortzahlung läuft also weiter. Für seinen Aufsichtsratsposten bekommt er eine „industrieübliche Entschädigung“, heißt es bei Woom. Dort soll Rørsted mithelfen, den Wachstumskurs der vergangenen Jahre fortzusetzen. Das Unternehmen befindet sich auf Expansionskurs und ist in weltweit mehr als 30 Ländern präsent. Mit über 400.000 verkauften Fahrrädern hat Woom 2022 erstmals mehr als 100 Millionen Euro umgesetzt.

Rørsted nennt Woom eine „außergewöhnliche Marke mit gewaltigem Potenzial“. Er wolle „einen Beitrag dazu leisten, die Dynamik der Anfangsjahre in neuen Märkten zu wiederholen“.

Die Bestellung Rørsteds ist keine Vorbereitung auf einen Börsengang, betont man bei Woom. Die Finanzierung sei dank der bestehenden Investoren über die nächsten Jahre gesichert.

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