Der ORF-Moderator entdeckte einen Fehler im Abstimmungsergebnis, die Wahlkommission zählte daraufhin noch einmal nach. Doch auch das neue Ergebnis lässt Fragen offen.
Martin Thür ist als Mr. Excel bekannt. Der „ZiB 2“-Moderator hat unzählige Listen angelegt, er gilt als akribischer Rechner. Und so ist es kein Zufall, dass ausgerechnet er es war, dem ein Rechenfehler im Abstimmungsergebnis der SPÖ-Vorsitzwahl auffiel. Thür teilte seine Entdeckung wie so oft auf dem Nachrichtendienst Twitter mit: „316+279=595 und nicht 596“, lautete der lapidare Tweet, dem am Samstag aber nicht viel Aufmerksamkeit zuteil wurde. Eine Stimme in die eine oder andere Richtung hätte schließlich an den Mehrheitsverhältnissen nichts geändert.
Trotzdem, das Ergebnis war nicht korrekt, und Michaela Grubesa, die Vorsitzende der Wahlkommission, entschloss sich, nochmals gegenzuchecken. Nicht gleich am nächsten Tag, denn Eile schien ja nicht geboten zu sein. Und die Angestellten in der SPÖ-Zentrale sind ja am Sonntag nicht erreichbar. Grubesa, eine steirische Landtagsabgeordnete aus Bad Aussee, fuhr also am Montag nach Wien, um die in der Löwelstraße aufbewahrten Stimmzettel nochmals zu checken.