Der burgenländische Landeshauptmann war schon am Ziel. Am Montag musste er erfahren, doch nicht zum SPÖ-Chef gewählt worden zu sein. Aus der Bundespolitik will er sich nun zurückziehen: „ein für alle Mal“.
„Ich hätte heute Morgen nicht daran gedacht, in dieser Art und Weise und in dieser Rolle vor ihnen zu stehen“, sagt Hans Peter Doskozil. Es ist dreiviertel Fünf am Nachmittag. Doskozil wirkt bei seinem Auftritt am Montag in Eisenstadt traurig, aber gefasst. Bereits am Vormittag hatte er Gerüchte vernommen, laut denen mit dem Wahlergebnis vom SPÖ-Parteitag etwas nicht stimmen könnte. Um etwa 15.30 Uhr am Samstag war Doskozil zum Sieger gekürt worden, am Montag um 15.45 Uhr erklärt die SPÖ-Wahlkommission, das Ergebnis vertauscht zu haben. Der Mann, der seit zwei Tagen Medien und Partei erklärt hatte, wie er Kanzler werden will, ist nicht einmal SPÖ-Chef. Nicht nur Doskozil, die gesamte Partei steht wie ein begossener Pudel da. „Das ist mit Sicherheit – bis zu einem gewissen Grad – ein Tiefpunkt für die österreichischeSozialdemokratie“, drückt es Doskozil selbst aus.