SPÖ

„Tiefpunkt“: Babler nach Wahlchaos SPÖ-Chef

Gewählt, verzählt, verschmäht. Der Linzer Bundesparteitag der SPÖ vom 3. Juni wird in die Geschichte der österreichischen Innenpolitik eingehen.
Gewählt, verzählt, verschmäht. Der Linzer Bundesparteitag der SPÖ vom 3. Juni wird in die Geschichte der österreichischen Innenpolitik eingehen.IMAGO/SEPA.Media
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Zwei Tage nach dem vermeintlichen Sieg Hans Peter Doskozils stellte sich heraus: Die Ergebnisse wurden vertauscht, neuer Chef ist Andreas Babler.

Monate nach der Eskalation des SPÖ-Machtkampfs und Wochen nach der gewonnenen Mitgliederbefragung ging am Samstag die Kür Hans Peter Doskozils als neuer SPÖ-Chef beim roten Parteitag in Linz über die Bühne. Es schien der Schlusspunkt eines langen Machtkampfes zu sein, demonstrativ dargestellt durch einen Handschlag Doskozils mit seinem Herausforderer Andreas Babler. Hernach schien auch ein wenig Ruhe in die Partei einzukehren: Der burgenländische Landeshauptmann schmiedete bereits Personalpläne, um die verfeindeten Parteiflügel einzubinden – und letztlich auch mit Posten zu befrieden. Auch der unterlegene Babler sollte als Signal einer Einigung befördert und eingebunden werden. Am Mittwoch wollte Doskozil die Rochaden präsentieren. Selbst aus der teils Doskozil-skeptischen Gewerkschaft kamen nach dem Parteitag bereits versöhnliche Töne.

Doch zwei Tage nach dem vermeintlichen Wahlsieg war alles anders. Am späten Nachmittag lud die SPÖ, knapp und kryptisch formuliert, eilig zu einer Pressekonferenz. Und in einem kurzen Auftritt erklärte Michaela Grubesa, Leiterin der SPÖ-Wahlkommission, das Unglaubliche: Die am Samstag verkündeten Ergebnisse seien falsch gewesen. Auf Babler entfielen sohin 317 der insgesamt 608 Delegierten-Stimmen, auf Doskozil derer 280. Grubesa: „Somit wurde Andreas Babler beim Parteitag am 3. Juni zum Bundesparteivorsitzenden gewählt.“

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